Di 19. Oktober 2021
20:30

5K HD 'Creation Eats Creator' (A)

Mira Lu Kovacs: voice
Benny Omerzell: piano
Manu Mayr: bass
Martin Eberle: trumpet
Andreas Lettner: drums

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5K HD fressen und gebären sich selbst.

Die Band, die für die Kreation ihres computerlosen elektronischen Sounds x-fach international preisgekrönt wurde, die wider Erwarten alles auf ihren Instrumenten gespielt, aber bis ins Unkenntliche verfremdet, verzerrt, durch Schaltkreise geschickt und mit Effekten versehen hat, sodass am Ende niemand mehr wusste, von wem jetzt eigentlich welcher Klang erzeugt worden war, veröffentlich jetzt ein rein akkustisches Album. Mit "Creation Eats Creator" starten 5K HD eine Tour, die den Begriff unplugged in eine andere Dimension abheben lässt.

Die 5 Ausnahmemusiker*innen, die ihre Instrumente nicht nur beherrschen, sondern deren Klänge erforschen und neu konstruieren, verwandeln die digitalen Labyrinthe ihrer bisherigen Songs in hypervisible akkustische Klangkunstwerke im avantgardistischen Popformat. Noch nie konnte man so gut sehen, was einen 5K HD hören macht. "Creation Eats Creator" ist die Entzifferung, die Offenlegung, das pure Ausgangssignal: akkustisch, apokalyptisch, intim, dramatisch, losgelöst.

Es ist eine Wiener Spezialität geworden, komplex strukturierte Rhythmen leicht und flockig klingen zu lassen. Broken Beats, die tight vorwärts grooven, die Affinität zu experimentellen Sounds, die sich weich anschmiegen und aus dem Dunkel hervortreten. 5K HD liefern dazu die Erweiterung ihrer Spieltechniken, machen Nebengeräusche zu Haupttönen, ästhetisieren in ihren futuristischen Songs das, was normalerweise als unerwünscht oder unkontrolliert gilt, erzeugen mit akkustischen Mitteln abstrakte Sounds.

Was bei Andreas Lettner nach dem 808 Clap der berühmten Drummachine klingt, sind mehrere übereinander gestapelte Schlagzeug-Becken. Martin Eberles Trompete erzeugt Screams & Noise oder kippt ohne Mundstück in eine weich flötende Sirene. Benny Omerzell präpariert das Körperinnere seines Klaviers mit Magneten und Filzen. Die kantigen Eigenschaften einer Fuzz-Extremverzerrung stellt Manu Mayr akkustisch her, in dem er mit seinen Fingernägeln die Kontrabass-Seiten zum Schnarren bringt.

Alles, was auf "Creation Eats Creator" zu hören ist, wird in dieser Form live umgesetzt: keine Overdubs, keine eingespielten Chöre, keine gedoppelten Instrumente. Erstmals singt Mira Lu Kovacs mehrstimmig mit ihren Bandkollegen. Die futuristischen Songs von 5K HD werden in ihrer akkustischen Version warm, nahe, ehrlich, fragil, gewinnen an Dynamik und Tragik. Mehr Raum, mehr Stille.

We don't have much time. I can only breath the air that you produce. (Justice)
My guilt trumps the pain, while I sit on your chest. (Effortlessly)
You had it coming. May I say that. (What If I)

Mira Lu Kovacs verhandelt in ihren Texten den Unruhezustand einer Menschheit, die gerade von ihren eigenen Erfindungen aufgefressen wird, die es geschafft hat, die eigene Gesellschaft und die sie umgebende Natur gegen sich zu richten. Wo ist das Happy F***ing Life als Grundrecht für alle? Bleibt es für die Mehrheit eine Happy F***ing Lie? 5K HD greifen in Ruhe an, treiben ihre Musik unausweichlich und spannungsgeladen einem Ende entgegen, das wir noch nicht fassen können. Die Stimme bleibt ganz nah, die Instrumente verlassen die Erdatmosphäre. "Creation Eats Creator" schwebt im Unbekannten, auf die Erde und die Menschheit blickend, mit der Frage: Was hat all das mit mir zu tun?

Mit 5K HD erwartet man den Untergang, aber im Tunnel scheint das Licht. (Pressetext)

Eine Veranstaltung von Spoon-Agency