Do 8. März 2018
20:30

Marc Copland Zenith Quartet (USA)

Marc Copland: piano
Ralph Alessi: trumpet
Phil Donkin: bass
Joey Baron: drums

Wer Musik macht, der muss sich darin wohlfühlen. Keine Kompromisse, keine Kopien. Gerade im Jazz, dem Genre mit der größtmöglichen Freiheit, besitzt sie immer eine individuelle Note. Für einen stilbildenden Pianisten wie Marc Copland stellt dies sowieso die elementare Grundlage seines Schaffens dar. Obwohl, oder vielleicht gerade weil der 67-Jährige aus New York allzeit die Wege abseits des Mainstream suchte, nie den leichten Weg vorzog und stets seiner Linie treu blieb, gehört er heute zu den bedeutendsten Vertretern seines Faches. Ein intuitiver, mutiger Tastenvirtuose, der zu den wenigen gehört, die ausschließlich auf ihre innere Stimme hören, sich vom Gefühl leiten lassen anstatt vom Kalkül. Hochsensibel, von jeder Regung seiner Umwelt beeinflusst: Augenkontakt, Körpersprache, Schwingungen, Stimmungen, Gerüche, Atmosphären, Lachen oder Zorn, Wärme oder Kälte, Harmonie oder Dissonanz. Dass Copland nun sein eigenes Zenith Quartet mit gleichgesinnten Freigeistern und Querdenkern, nämlich dem brillanten Trompeter Alph Alessi, dem enorm wandlungsfähigen Bassisten Drew Gress sowie dem wunderbaren Drummer Joey Baron bestückt, verspricht einen Abend der dezenten Extreme. Vier Musiker, die versuchen den Zenit ihres Könnens zu erreichen. Immer und immer wieder. (Pressetext)

"Wenn es Kunst ist, ist es nicht für alle, und wenn es für alle ist, ist es keine Kunst.“ Dieses berühmte Diktum des Komponisten Arnold Schönberg gilt auch für die Musik des Jazz-Pianisten Marc Copland. Mit anderen Worten: Die Musik von Copland und seinem mit Weltklasse-Jazzern aus der New York-Szene besetztem Quartett ist anspruchsvoller aktueller Postbop, der vom Hörer einiges an Aufmerksamkeit, an Konzentration und an Hingabe verlangt! Copland, Bassist Drew Gress und Drummer Joey Baron, den ECM-Aficionados als John Abercrombies Begleittrio seit Jahren geläufig, sind bestens aufeinander eingespielt. Und Trompeter Ralph Alessi integriert sich nahtlos und absolut empathisch in das Konzept von Coplands Ansatz. Von den 6 gespielten Kompositionen stammen deren vier vom Leader, "Mystery Song" ist ein unbekannter Song von Ellington aus dem Jahre 1931, und das suitenartige "Air we've never breathed" ist eine dreiteilige Kollektivimprovisation von vier "Kindred Spirits". Die CD erschien als Startedition auf Coplands eigenem Label "InnerVoice Jazz" und wurde auch von ihm in eigener Regie produziert: Aktueller Jazz auf dem künstlerischen Zenith von vier Ausnahmekönnern! Fazit: Eine absolut empfehlenswerte Einspielung, und ergo....wärmstens empfohlen! (Juerg Sommer)