Mo 4. Juni 2018
20:30

Larry Goldings / Peter Bernstein / Bill Stewart (USA)

Larry Goldings: hammond organ
Peter Bernstein: guitar
Bill Stewart: drums

Toy Tunes – Musik als Spiel

Seit 1991 verkörpern der Hammond-Organist Larry Goldings, Gitarrist Peter Bernstein und Schlagzeuger Bill Stewart, was Jazzstation eine „…ungewöhnliche Kameradschaft unter Weltklassespielern…“ nennt. „Drei der weltbesten Spieler der zeitgenössischen Jazzszene...“ betreten den musikalischen Spielplatz, um acht vielfältige, fest verbundene Stücke zu spielen, die eine reine Freude für die Sinne sind.

Von der New York Times als „das beste Orgeltrio des letzten Jahrzehnts“ deklariert, besitzen diese drei einen ganz besonderen Platz in der reichhaltigen Orgeltriogeschichte; mit ihrem abenteuerlichen Eklektizismus gehen sie über den Bop beeinflussten Soul-Jazz von z. B. Jimmy Smith, Brother Jack McDuff und Shirley Scott hinaus und in ihr ganz eigenes musikalisches Reich. Larry Goldings hat mit den Allerbesten in Soul, Pop und Jazz zusammengearbeitet – von Maceo Parker, Tracy Chapman und James Taylor bis Jim Hall, Herbie Hancock, John Scofield und Charlie Haden, und er ist als Komponist für Film und Fernsehen begehrt. Peter Bernstein wurde als „meist respektierter und bewunderter Jazzgitarrist seiner Generation“ bezeichnet und seine Arbeit mit den ganz Großen, wie zum Beispiel Sonny Rollins, Jim Hall, Joshua Redman und Brad Mehldau stützen diese Behauptung. Bekannt für seinen Sinn für Melodik und seine polyrhythmische Komplexität, hat Bill Stewart mit Joe Lovano, Dave Holland und, wie auch Goldings, mit Maceo Parker gespielt und arbeitet seit langer Zeit mit John Scofield zusammen. Alle drei sind anerkannte Komponisten.

Seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 1991 ist Toy Tunes das zwölfte Album des Trios. Es ist die zweite Aufnahme mit PIROUET. Die Presse begrüßte ihre erste PIROUET CD, Ramshackle Serenade im Jahr 2014, mit den Worten: „Viel besser geht es nicht“ (allaboutjazz), und „Ein weiteres unvergessliches Outing einer der besten kleinen Gruppen im zeitgenössischen Jazz“ (Jazztimes). Goldings erklärt: „Unser Ansatz wurde nie vom „Orgeltrio“-Format diktiert, sondern von unseren individuellen Persönlichkeiten, von unserer breiten Palette an musikalischen Interessen, von unserem Wunsch hoch-interaktiv zu sein und zusammen als Musiker zu wachsen.“

Goldings entspanntes, lyrisches Album Fagen wurde nach Steely Dans Donald Fagen benannt, dessen Alben „mich in eine ganz neue Welt der Harmonie und Liedstruktur eingeführt haben". Larry bemerkt, dass Stewarts Don't Ever Call Me Again „Bills unverwechselbare Kombination aus Gerissenheit und Scharfsinn besitzt.“ Das Stück ist geprägt von einem unkonventionellen Fusion-Gefühl und die drei halten die Kommunikation aufrecht, während sie sich mit Stewarts gesprächigem Schlagzeug unterhalten. Bernstein schrieb das verträumte Lullaby For B für seinen ältesten Sohn. Goldings sagt es „ist wie eine Novelle aufgebaut und dank seiner reichhaltigen Harmonien und unerwarteten Struktur ist es eine Freude, das Stück zu spielen.“ Das Standardstück I'm In The Mood For Love ist eine Variation des Arrangements, das Goldings vor fast 25 Jahren für den großen Jim Hall schrieb. „Wir drei kannten und liebten Jim und er kommt uns unweigerlich in den Sinn, wenn wir es spielen.“ Goldings nennt Carla Bleys And Now the Queen „ein Juwel der Kompositionskunst. Ich kann immer noch nicht glauben wie sie in vier Takten so viel ausdrücken kann. Carlas Stücke laden den Interpreten ein, direkt einzutauchen und zu erkunden. Sie gab uns ihre eigenen handgeschriebenen Akkordaufschriebe, um damit zu arbeiten!“ Über Toy Tune sagt Goldings, dass das Improvisieren von Wayne Shorters Stücken „ähnlich ist, wie das Spielen mit einem Zauberwürfel“. Das Trio ist etwas entspannter als in Shorters Originalversion. Sie spielen herrlich mit den Übergängen, indem Stewart über das ausklingende Riff am Ende heult. Bernsteins Calm ist ein wunderschönes Charakterstück mit ruhiger, kirchenartiger Qualität. In Maybe erzählt Goldings „als ich in der Grundschule war, fuhr ich mit meiner Mutter mit dem Zug von Boston nach New York, um mein erstes Broadway-Musical, Annie, zu sehen. Charles Strouse schrieb die Musik und sein Stück Maybe ist mir in Erinnerung geblieben. Mit seiner zeitlosen Melodie und wechselnden Tonarten scheint es ganz natürlich zu uns zu passen, um es zu interpretieren.“ Tiefe, Lyrik, Komplexität – es hat alles, während drei der stärksten musikalischen Persönlichkeiten ihrer Generation sich die Hände reichen, um Musik zu spielen, die reine Freude ist. (Pressetext)