Fr 22. November 2019
20:30

Shai Maestro Trio (ISR/USA)

Shai Maestro: piano
Jorge Roeder: bass
Orif Nehemya: drums

Einen Namen hat sich Shai Maestro zunächst als Pianist in der Band seines israelischen Landmanns Avishai Cohen gemacht, der er zwischen 2006 und 2011 angehörte. Seitdem ist er mit seinem Trio unterwegs, zu dem der aus der freien Musik kommende peruanische Bassist Jorge Roeder und seit jüngstem der ebenfalls aus Israel stammende Schlagzeuger Orif Nehemya gehören. Das New Yorker Trio spielt einen stark harmonisch geprägten Jazz mit klassischen Strukturen und orientalischen Folk-Motiven. Shai Maestro beherrscht einen fein differenzierten Anschlag, mit dem er eine ganze Reihe von flüchtigen Gefühlen in einer einzigen Phrase vermitteln kann. Maestros Musik ist ein Beispiel dafür, dass Jazz auch heute noch politisch sein kann. Beim Song »What Else Needs to Happen« vom aktuellen Album »The Dream Thief« setzt Maestro Auszüge aus Reden von Barack Obama ein, um seinen Widerstand gegen die alltägliche Waffengewalt in den USA auszudrücken. (Pressetext)

Shai Maestro wurde 1987 in Israel geboren und lebt seit 2009 in der Jazz-Metropole New York. Schon jetzt kann er einige beachtliche Projekte und Aufnahmen vorweisen. Seinen Platz in der Jazzwelt erspielte er sich zunächst in der Band des Bassisten Avishai Cohen, mit dem er weltweit unterwegs war. Mittlerweile liegt sein Fokus verstärkt auf dem eigenen Piano-Trio, mit dem er im Herbst 2018 das wunderbare Album „The Dream Thief“ veröffentlicht hat und das entsprechende Programm im Februar dieses Jahres bei einigen Konzerten in Deutschland vorstellte.

An Piano-Trios mangelt es nicht gerade im aktuellen Jazz. Dennoch kann man diesem besonderen, wenn auch schon arg strapazierten Format, immer wieder etwas Neues hinzufügen und seinen eigenen Weg finden. Shai Maestro hat eine einfache, wenn auch manchmal nicht ganz einfach umzusetzende Lösung. „Wenn man auf sich selbst vertraut, dann erfindet man ja schon etwas Neues. Mir geht es ausschließlich darum, mich glaubwürdig auszudrücken“, sagt der Pianist.

Shai Maestro erzeugt in seiner Musik eine große poetische Kraft und eine große Schönheit. Dabei vertraut er auf seinen langjährigen Bassisten Jorge Roeder, der eigentlich aus der Avantgarde-Ecke kommt, aber ebenfalls die Komplexität eher in der Einfachheit sucht und findet. Und auf den erst 24-jährigen Schlagzeuger Ofri Nehemya, der nicht nur die rhythmische, sondern auch die melodiöse Feinheit dieser Band auf beeindruckende Art und Weise unterstreicht. (Pressetext)