18. Februar 2018
Von Christoph Huber

Jazz Thrives in Vienna

http://porgy.at/media/uploads/2018/01/15/downbeatvienna218.pdf

Auch wenn die Bedeutung möglicherweise nicht mehr ganz mit jener in der Vergangenheit vergleichbar ist, aber die international wohl relevanteste Fachzeitschrift für Jazz ist das US-amerikanische Downbeat, das es seit nun fast 80 Jahren gibt. Seit ein paar Jahren wird das Porgy & Bess dort immerhin als ein „Great Jazz Venue“ gelistet, ansonsten nahm das Magazin kaum Notiz von uns, wie halt ganz generell kaum Notiz von aus Europa stammenden Entwicklungen des Jazz genommen wird. Der große Hans Koller war übrigens 1953 der erste europäische Musiker, der mit einer Einspielung ein sogenanntes „five-star rating“ erhielt, also die höchste Auszeichnung, die eine Aufnahme bekommen kann – mit einer Platte („Hans Is Hip“), die ein amerikanisches Label (Discovery) veröffentlichte. Koller erhielt diese Wertung übrigens zwölf Jahre später noch ein zweites Mal, und zwar für die LP „ZO-KO-SO“ mit Attila Zoller und Martial Solal. Ansonsten taten sich europäische Musiker immer schwer, im Mutterland des Jazz überhaupt wahrgenommen zu werden. Außer natürlich, sie gingen in die USA, wie Joe Zawinul oder Dave Holland, um nur zwei zu nennen. Bis heute kommen in diesen „Polls“ (Critics & Readers) hauptsächlich amerikanische Musiker vor – ich meine, um nicht missverstanden zu werden: oft natürlich zu Recht –, aber in dieser Ausschließlichkeit ist dies wohl auch etwas chauvinistisch übertrieben. Wie auch immer: In der Februar-Ausgabe dieses Magazins gibt es einen größeren Artikel über die Wiener Jazzszene und damit auch über das Porgy & Bess. Das hat zwar recht lange gedauert, aber wir wollen da nicht kleinlich sein und freuen uns einfach darüber, ebendort, wo diese Musik ursprünglich herkommt, auch für Aufmerksamkeit gesorgt zu haben. Danke unsererseits an dieser Stelle!