EDIT ORIA L

N ach der viermonatigen porgylosen Zeit, öffnen wir am 12. voller Tatendrang wieder die Pforten der ehemaligen Fledermaus-Bar für die mittlerweile fünfte Saison. Wir waren im Sommer nicht ganz untätig und haben uns verändert. Nachdem Renald Deppe, der mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Wild Violin, Special Reserve oder Unstolen Moments Akzente und Impulse setzte, zum Musikkurator für den neuen Kulturbezirk in St. Pölten avancierte und seine Tätigkeit als künstlerischer Leiter des Porgy & Bess einstellt, mußte ein Nachfolger gefunden werden. Da es sich als schier unmöglich herausstellte, ihn mit nur einer Person zu ersetzen , gibt es in dieser Saison gleich zwei neue Stimmen: Heinrich von Kalnein, seineszeichens Musiker und Lehrbeauftragter an der Jazzabteilung der Musikhochschule Graz wird forthin in der Reihe New Cats On The Block besonders kreative Kräfte der jüngeren Szene ins Rampenlicht stellen. Christian Muthspiel, Posaunist, Komponist und Konzeptionalist widmet sich bis Dezember mit Boundless Affairs der zeitgenössischen Perkussionsliteratur und wird mit den Grazer Studio Precussions Kompositionen von Reich, Varese, Cage, Harrison etc. zur Aufführung bringen. Mit enormen technischen Aufwand, da teilweise ganze LKW-Ladungen von Instrumenten für diese Kompositionen von Nöten sein werden. Der tunesische Oud-Spieler und Sänger Dhafer Youssef ist verantwortlich für die Reihe Foreign Affairs, zu der er Musiker wie Arto Tuncbojacian, Tom Cora, Iva Bittowa oder Wolfgang Muthspiel zwecks gemeinsamen konzertieren einladen wird. Auch die Midnight Specials haben sich verändert: Christof Kurzman und Andy Orel werden mit neuen Musikästhetiken den ehrwürdigen Gemäuern ein etwas anderes Leben einhauchen. Die Serie A Tribute To zeigen sich ebenfalls im neuen Gewande: Abwechselnd mit den Portraits werden Auftragsarbeiten an Musiker vergeben, die zu bestimmten Epochen ihre Interpretationen präsentieren werden. Das erste Tribute widmet sich dem elektrischen Musikschaffen Miles Davis` der Jahre 1968 bis 1975 mit so stilbildenden Einspielungen wie In A Silent Way, Bitches Brew, Jack Johnson oder Agharta. Das erste Portrait erhält übrigens Django Bates, der auch durch sein Mitwirken am Festival London meets Vienna hierzulande kein Unbekannter mehr ist. Zusammen mit der Nouvelle Cuisine wird unterschiedliches Big-Band- Repertoire aus der Feder von Bates einstudiert und umgesetzt.

Neben der Bank Austria, der wir aufgrund ihres unbürokratischen und (jazz-)kulturfreundlichen Handelns zu besonderem Dank verpflichtet sind, fand sich (doch noch) die eine oder andere Firma, die sich finanziell beteiligt oder die die Schirmherrschaft über einzelne Abende übernehmen wird: Thomastik-Infeld, Institut Francais de Vienne, British Council, KulturKontakt, MICA, Ö1 , Missing Link aber auch das Vienna Art Orchestra (unter dessen Patronanz einzelne Abende gestaltet oder Musiker, die in irgendeiner Form mit der Musik oder der Geschichte des VAO etwas gemeinsam haben, präsentiert werden) seien hier stellvertretend genannt. Mathias Rüegg wird sich in der nächsten Saison vermehrt um seine eigene musikalische Belange kümmern und dem Porgy & Bess arbeitstechnisch nicht mehr wie früher zur Verfügung stehen. Die Position des konspirativen „Mannes im Schatten" wird er aber hoffentlich nicht so schnell aufgeben.

Diese neue Struktur verspricht jedenfalls Spannendes! Wir hoffen das Sie, wertes Publikum, dieses Interesse mit uns teilen, und uns ähnlich zahlreich wie in der vergangenen Saison beehren. Wir werden unser Bestes dafür tun!

PS: Die Membercard für diese Saison können Sie entweder an der Abendkassa ab dem 11. September 19.00 Uhr erwerben oder sie einfach bei uns bestellen. Nach Einzahlung per Erlagschein schicken wir Ihnen Ihre Membercard zu. Wir wünschen eine auf und anregende Saison! Porgy&Bess



PORGY & BESS, SPIEGELGASSE 2, 1010 WIEN, TEL: 512 84 38