Portrait Joachim Kühn D/A
“Mit seinem Spiel, das sich über alle Kategorien hinwegsetzt, profilierte
er sich zu einem Musiker von Weltklasse. Im zeitgenössischen Jazz hat der
Pianist Joachim Kühn bereits markante Spuren hinterlassen, und er hat neue
Wege gewiesen. Als Komponist und Improvisator bezieht er sich auf
europäische und amerikanische Quellen. Der musikalische Weltbürger weiß
sich der Klangsprache der Gegenwart verpflichtet, aber auch der großen
Tradition der Konzertmusik und der weitverzweigten Geschichte des Jazz
verbunden. Joachim Kühn offenbart Vehemenz und Sensibilität, virtuose
Technik und Phantasie, eine unverwechselbare Anschlagkultur und einen
untrüglichen Sinn für Dynamik. Im Interplay mit langjährigen musikalischen
Partnern, in immer neuen und oft auch ungewöhnlichen herausfordernden
Spielkonstellationen oder, ganz auf sich gestellt, in seinen Solokonzerten
gelingt es Joachim Kühn, eine besondere Spannung zu schaffen und die Musik
zum Ereignis zu gestalten." (Bert Noglik)
Zu Wien dürfte Kühn ein besonderes Verhältnis haben. Jedenfalls nahm er
1966 an einem von Friedrich Gulda organisierten Wettbewerb für junge
Jazzmusiker teil - und kehrte daraufhin seiner Heimat DDR den Rücken. Im
selben Jahr spielte er mit seinem Bruder, dem Klarinettisten Rolf Kühn, bei
den Berliner Jazztagen und auf dem Newport Festival. Mit dem John
Coltrane-Bassisten Jimmy Garrison nahm der Pianist ein Album für “Impulse"
auf. Von 1968 an wohnte Kühn in Paris, wo er mit stilistisch
unterschiedlichen Musikern wie Gato Barbieri, Don Cherry, Michel Portal,
Slide Hampton und Phil Woods zusammenarbeitete. Parallel zur intensiven
Auseinandersetzung mit elektrischen Keyboards und der Fusionszene
etablierte er bereits in dieser Zeit (wir sind in den beginnenden 70ern)
sein akustisches Trio mit J.-F. Jenny-Clark und Daniel Humair. Ende der
80er beginnt eine weitere kreative Zusammenarbeit mit dem
Studioelektronikspezialisten und Soundboardbastler Walter Quintus, mit dem
er Tanz- und Ballettmusik verwirklicht. 1996 lud Ornette Coleman Kühn
erstmals zu einem Duo-Konzert ein. “Neben dem indirekten, über Jimmy
Garrison vermittelten Kontakt zu John Coltrane verbindet Joachim Kühn nun
auch eine Zusammenarbeit mit einem der legendären amerikanischen
Jazzinnovatoren. Was die Spielweise als Pianist, seine Klangsprache auf dem
Klavier anbelangt, so gilt Joachim Kühn heute im Kreis der Kollegen wie
auch für ein internationales Publikum als einer der großen Jazzmusiker
unserer Zeit."
(Bert Noglik)
so 3.5.
21.00 Uhr Joachim Kühn Solo
22.30 Uhr Joachim Kühn Duos
Joachim Kühn: piano
Franz Hautzinger: quartertone-trumpet,
Christian Muthspiel: trombone,
Christian Weber: bass
Eintritt: ÖS 150.-
mo 4.5.
21.00 Uhr Joachim Kühn Trio
Joachim Kühn: piano
Achim Tang: bass
Wolfgang Reisinger: drums
Eintritt: ÖS 150.-
di 5.5.
21.00 Uhr Joachim Kühn Quartet
Joachim Kühn: piano
Wolfgang Puschnig: saxophone
Achim Tang: bass
Wolfgang Reisinger: drums
Eintritt: ÖS 150.-
PORGY & BESS, SPIEGELGASSE 2, 1010 WIEN, TEL: 512 84 38