Sa 4. Februar 2023
20:30

Courtois / Erdmann / Fincker 'Love of Life' (F/D)

Vincent Courtois: cello
Robin Fincker: clarinet, tenor saxophone
Daniel Erdmann: tenor saxophone

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Nach einer Hommage an diverse Filmmusikkomponisten, u.a. Nino Rota, Michel Legrand und John Williams (Bandes Originales / 2017) beschäftigt sich das Trio von Vincent Courtois, Daniel Erdmann und Robin Fincker in ihrem neuen Programm „Love of Life“ mit den großartigen Werken von Jack London.

„Ich habe Jack London erst kürzlich entdeckt, genauer im August 2016: Erst die South Sea Tales, dann der wegweisende, unverzichtbare Martin Eden. Diese dichten, halb-autobiografischen Bücher, so mächtig wie geistreich, sind seitdem in meinem täglichen Leben an meiner Seite: Ein Begleiter auf meinen Reisen und eine Inspiration für meine Musik. Hier sehe ich Jack Londons wahre Kraft: eine intime, sensible Fähigkeit, unser Leben zu begleiten. Der Freund, Bruder, Kamerad zu werden, in dessen Gesellschaft jeder Tag eine neue Geschichte bringt. Love of Life, The Road, To Build a Fire, The Sea Wolf, The Dream of Debs, Goliath, oder The South of Slot – all diese Romane, Kurzgeschichten und Sammlungen haben mich direkt zu einem neuen Repertoire für mein seit sieben Jahren existierendes Trio inspiriert. Geben Sie uns die Gelegenheit und die Freude, Geschichten zu erzählen und Gefühle zu teilen.“ Vincent Courtois

Angeregt durch die Werke Londons, kam dem Cellisten die Idee, eine Tour auf den Spuren des Autors zu buchen und auch gleich ein Album aufzunehmen, das von den Werken des Schriftstellers inspiriert war. Das Trio, begleitet von dem Tontechniker Gerard de Haro (La Buissonne), überquerte den Atlantik und spielte seine Musik an der Ostküste (Boston, New York), bevor es die Bucht von San Francisco erreichte, wo eine Aufnahme vor Publikum organisiert worden war.

Nun ist es die Musik, die die Geschichten von Jack London erzählt und auf diese reagiert, dessen wahre Stärke es laut Vincent Courtois ist, „dass es ihm gelingt, dass wir in sein Leben eintauchen können, er für uns Freund, entfernter Vorfahr, Bruder und Gefährte wird, von dem täglich neue Geschichten erwartet werden.“

Courtois zieht aus Jack Londons Werken einen bestimmten Rhythmus, eine Geschwindigkeit, sogar eine Dringlichkeit und interessiert sich fast mehr für den Undercover-Reporter, den politischen Schriftsteller und für den Autor, der die Landstreicher und das Gefängnis (The Road) so gut kannte, als für die Berühmtheit, die der Autor durch den Roman „Ruf der Wildnis“ erlangte.

Vincent Courtois studierte klassisches Cello am Konservatorium von Aubervilliers bei Erwan Fauré und dann bei Roland Pidoux und Frédéric Lodéon. Daneben spielte er Jazzmusik mit Didier Levallet und Dominique Pifarély. Seit 1988 arbeitete er in Paris mit der Band von Christian Escoudé und dem Swing String System von Didier Levallet. Daneben gründete er ein eigenes Quartett und veröffentlichte 1990 sein erstes Album als Bandleader.

Nach Auftritten im Duo mit Martial Solal gründete er 1993 das Pendulum Quartet (mit Julien Lourau), die Gruppe Tukish Blend und das Trio Zebra 3 mit Franck Tortiller und Xavier Desandre Navarre. Mit Michel Petrucciani, Tony Williams und Dave Holland nahm er das Album Marvellous auf.

1995 gab Courtois seine ersten Solokonzerte und spielte Schauspiel- und Filmmusiken mit Louis Sclavis ein. Er nahm zwei Alben mit dem Quintett von Rabih Abou-Khalil auf und spielte 1998 mit dem Ensemble von Pierre Favre und dem Trio von Yves Robert. 2000 trat er mit drei eigenen Trioformationen und einem Quintett auf, 2002 beim Festival Banlieues Bleues im Trio mit Ellery Eskelin und Sylvie Courvoisier auf.

2005 nahm Courtois mit Michele Rabbia und Marilyn Crispell auf und führte in Bamako mit dem eigenen Trio und dem Trio von Zoumana Tereta das Spektakel Sur le Fil auf. Er war an Henri Texiers Einspielung der Musik zum Film Holy Lola von Bertrand Tavernier beteiligt. Seit 2012 existiert nun sein Trio mit den Saxofonisten Robin Fincker und Daniel Erdmann. Deren Debut Mediums erschien 2012. Das vielfach ausgezeichnete Album Bandes originales erschien 2016. (Pressetext)