So 20. April 2008
20:30
Balkanfever 2008

Vasil Hadzimanov / Theodosii Spassov / Toni Kitanovski / Aleksandar Sekulovski (SRB/BG/MK)

Vasil Hadzimanov: piano, keyboards
Theodosii Spassov: kaval
Toni Kitanovski: guitar, tambura
Aleksandar Sekulovski: drums, percussion

Eine „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ gibt sich hier die Ehre, jeder einzelne für sich genommen eine zentrale Figur der Jazz- und Ethnojazz-Szenen ihrer jeweiligen Herkunftsländer, jeder von ihnen ein Kosmopolit, ohne Berührungsängste mit den eigenen, südosteuropäischen Musiktraditionen – und jeder für sich ein stets gern gesehener Gast unseres Festivals. Man könnte auch andere Mythologien bemühen wie „Die Vier Musketiere“ oder die des Westerns. Dort würden sie wahrscheinlich als The Kid, the Scout, the Gambler & the Bandido figurieren. Die Kooperation dieser vier Freunde sowie das Programm, das sie im Porgy & Bess zum Besten geben werden, ist älter, als man die drei hierzulande überhaupt kennt. Ein Steckbrief.
Vasil Hadzimanov: Der Benjamin des Quartetts. Mit seiner Vasil Hadzimanov Band schuf der Belgrader eine fulminante Hommage an sein großes Vorbild Joe Zawinul und das Konzept von dessen Weather Report. Nicht allein ihrer musikalischen Qualität wegen ist diese Band in Serbien (and abroad) weit über die Jazzsene hinaus populär. Ihr Aussehen und austariertes Design sichern ihnen den Status von Mädchenschwärmen. Im Porgy wird sich Hadzimanov von einer ruhigeren, lyrischeren Seite zeigen und größtenteils traditionelle Themen paraphrasieren.
Toni Kitanovski: der Vater dieses und so vieler anderer Projekte. Vasil Hadzimanov lernte der mazedonische Gitarrist schon während seines Studiums im Berkelee College of Music kennen. Als Stilist, Lehrer und Mentor darf Toni Katanovski getrost als gute Seele des mazedonischen Jazz bezeichnet werden. Bei uns bekannt wurde er vor allem durch sein ambitioniertes Bandprojekt Cherkezi, bei welchem er einer der traditionsreichsten Gypsy-Brass-Bands Skopjes seine Ideen, Arrangements und Kompositionen aufzwang und ihnen damit ein unvergleichliches, international erfolgreiches Profil verpasste. Mittlerweile arbeiten er und Cherkezi mit den kubanischen Lacrimas Negras zusammen.
Theodosii Spassov: Einer der abenteuerlichsten Geister des südosteuropäischen Jazz, der mit seinen Improvisationen stets den musikalischen Formen des Balkans und des Orients die Treue hält. Er war es, der die bislang diatonisch gespielte Hirtenflöte Kaval systematisch chromatisierte, um sie für Jazz und symphonische Musik dialogfähig zu machen, und er veränderte durch spezielle Ansatz- und Grifftechniken deren Timbre, sodass sie in Spassovs Mund auch wie ein Saxofon, eine Klarinette oder aber wie Zurna und Duduk (Schalmeieninstrumente) klingen konnte.
Aleksandar Sekulovski: Unverzichtbarer Drummer des mazedonischen Jazz und Langzeitkollege Toni Kitanovskis, auch bei dessen Cherkezi das rhythmische Korrektiv. (Richard Schuberth)

Eintritt: 18.- €, 10.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung im Rahmen von Balkanfever