Mit einer Mutter, die in den 1960er-Jahren unter dem Namen „Bobbie Lee“ als Organistin in Baltimore aktiv war, verwundert es nicht, dass ich eine Liebe und Affinität zum Sound der Hammond B3 entwickelte. Ein eigenes Orgelprojekt auf die Beine zu stellen war demnach nur eine Frage der Zeit. Die Aufnahmesession mit Gary Versace an der Orgel und Gerald Cleaver am Schlagzeug führt zwar zu den Anfängen meines musikalischen Bewusstseins (einige dieser Tunes gehörten zum Repertoire meiner Mutter), und dennoch ist dieses Album ein Zeugnis meiner aktuellen Tätigkeit und meines ganzes Daseins als Musiker, der seit dreißig Jahren in New York City lebt, kreuz und quer durch die Welt reist und in der Musik seinen Lebensinhalt gefunden hat. Darüber hinaus markiert es den vorläufigen Höhepunkt meiner nunmehr einjährigen Arbeit mit dem Trio New York. Als Saxophonist hat mich die Neubewertung meines Instruments auch zu einer musikalischen Neuorientierung angeregt. Als Bandleader verknüpfe ich in diesem neuen Ensemblekonzept freie Improvisation mit traditionellem Material. Es hilft, dass Gary und Gerald ein Ohr für das ganze Spektrum der Jazzgeschichte haben – bis zum gegenwärtigen Augenblick und in die Zukunft. Wir covern ein paar sehr alte Standards, wie „Memories of You“ und „Lover, Come Back to Me“, gehen mit den Tunes aber so frei um, dass wir unsere Improvisationen nicht in ein starres Korsett pressen müssen, sondern ihnen eine musikalische Form geben können. (Ellery Eskelin)