So 21. Oktober 2018
20:30

Nouvelle Cuisine Bigband (A)

Astrid Wiesinger, Clemens Salesny, Andi See, Manfred Balasch, Florian Fennes: saxophones
Aneel Soomary, Andi Pranzl, Martin Ohrwalder, Walter Fend: trumpets
Robert Bachner, Phil Yaeger, Gerald Pöttinger: trombones
Alex Rindberger: tuba
Andreas Erd: guitar
Tibor Kövesdi: bass
Lukas Knöfler: drums
Christoph Cech: leader, compositions, keyboards
Christian Mühlbacher: leader, compositions, percussions
Werner Angerer: sound
Stefan Beck: best boy

Wenn Österreichs dienstälteste Bigband modernen Zuschnitts selten aber doch zusammentritt, versammelt sich eine Menge der Besten, um mit Hingabe, Esprit und der rufgebenden klanglichen und rhythmischen Urgewalt die Stücke der Gründerväter Christian Mühlbacher und Christoph Cech erneut und immer wieder auch Neue aus der Taufe zu heben, ein musikalisches Ritual, welches fernab von Profilierungsstress – weder im inneren noch nach außen – und beamteter Bigbandhierarchie immer wieder aufzeigt, wie es gehen kann, wenn es läuft. Gelegt in die entspannt demokratische Atmosphäre langer Freundschaft, erklingen die nach wie vor solitär den Mainstream konterkarierenden Werke in elementarer Kompromisslosigkeit – und begeistern Band und Publikum. (Christoph Cech)

NOUVELLE CUISINE
Klangauflauf
Fakten:
1985 wird der Kochtopf aufgestellt. Noch gart die Idee auf kleiner Flamme. In ihrer Klangküche schmieden Pianist Christoph Cech und Schlagzeuger Christian Mühlbacher an einem Big Band Projekt. Stufenweise beginnt das Unterfangen zu zünden. Immer mehr gleichaltrige Musikerkollegen, Blech- und Holzbläser, sind Feuer und Flamme. Im Jahr 1988 hat sich die erste Besetzung konstituiert und mit „Flambée“ legt die Big Band, die unter dem Namen Nouvelle Cuisine firmiert, eine erste geschmackvolle Kostprobe auf den Plattenteller.
Zudem etabliert sich das Kollektiv, ähnlich wie das VAO Jahre zuvor, das mit seiner Konstituierung Pionierarbeit leistete, zum kreativen Tummelplatz der jungen österreichischen Jazz-Szene. Betreffend der Instrumentierung präsentiert sich die NCBB mehr oder weniger in der etablierten Big Band Besetzung, lediglich erweitert um die E-Gitarre. Musikalisch durchpflügt das Ensemble den von Jazz-Persönlichkeiten wie Gil Evans, George Russell, Don Ellis oder Jeff Sturges aufbereiteten Nährboden einer Synergie aus Jazz- und Rock-Parametern unter großformatigen Rahmenbedingungen. Im weiteren Verlauf wurden die Konzeptionen und Kompositionen der beiden Masterminds Cech und Mühlbacher immer verwegener und komplexer. Nachgewiesen mit unzähligen zuhörerregenden Werksammlungen. Mittlerweile nimmt das famose Großensemble den Rang der längstbestehenden Big Band in diesem Lande ein.
Utensilien:
Saxophone, Trompeten, Posaunen, Tuba, E-Gitarre, Keyboards, Bass, Drums, Percussion
Zutaten:
Kernige Rhythmusstränge, melodischer wie harmonischer Imaginationsreichtum, Essenzen aus Jazz, Rock und klassisch verankerter Experimentalmusik.
Zubereitung:
Vertrackte Metren, rhythmische Schichtungen aufkochen lassen, rasante Tutti unterziehen, harmonisch Buntes wohldosiert hinzugeben, klangfarblich reichlich würzen und mit kontrapunktischen Feinschmeckereien ablöschen, solistische Würze einstreuen. Im Druckkochtopf zur Wallung bringen. So kocht man sein ureigenes Süppchen. Bon appétit. (Hannes Schweiger)