Sa 8. Dezember 2018
19:00

Ángela Tröndle ' – open ||: Beginning, End :||'

Ángela Tröndle: vocals, piano, electronics, photography
Magdalena Zenz: violin
Johanna Kugler: violin
Simon Schellnegger: viola
Carles Muñoz Camarero: cello

Zum Nach- & Überdenken:

Jazz kann durch Definitionen und Regeln nicht eingegrenzt werden. Jazz ist vor allem die völlige Freiheit, sich selbst auszudrücken. Wenn eine einfache Erklärung dieser Musik möglich wäre, so ist sie das. (Duke Ellington)

Es hängt von einem selber ab, von dem eigenen Willen ab, sich durchzusetzen. Ich will in meine Schwierigkeiten nicht mehr hineininterpretieren, als es ein Mann tun würde. Ich weiß, dass ich auf der Seite der Kämpfer bin, ich will etwas. Ich habe immer gewusst, dass mir nichts geschenkt wird, bin über Hindernisse hinweggesprungen, um im Feld zu bleiben, einem Feld, dass von Männern dominiert wird, wie viele andere Felder auch. Natürlich ist es für Frauen schwieriger, aus ihrer traditionellen Rolle herauszubrechen, aber bei all den Schwierigkeiten sehe ich mich weniger als Frau, denn als menschliches Wesen. (Geri Allen, Pianistin und Bandleaderin)

Ángela Tröndle lässt sich in ihren verschiedenen Klangsprachen nicht eingrenzen. Auf ihrer intensiven Suche nach (nicht nur) musikalischen Klärungen über- & durchlebte die vielseitige Künstlerin diverse Hindernisse, Lebensqualitäten und Welterfahrungen. An drei unterschiedlich besetzten Brennkammertagen ist (nicht nur) einiges davon zu erfahren. Wenn eine einfache Erklärung ihrer Musik & ihrer Persönlichkeit möglich wäre, so müsste sie lauten: Trotz aller gesellschaftlichen & musikalisch-künstlerischen Definitionen & Regeln hat Ángela Tröndle als Künstlerin & als Mensch niemals aufgehört, eine (wohl verantwortete) Freiheit & Selbstbestimmtheit ihrer Lebens- & Überlebenskunst zu ermöglichen. Mit Würde, Mut & einem enormen Können. Sozusagen: BeiSPIELhaft. (re_de)

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Die Jahre 2016 und 2017 waren sehr prägende für mich. Einschneidende Erlebnisse wie Beziehungstrennung und anschließender Neubeginn, die Geburt unseres Kindes sowie der frühe Tod eines lieben Freundes und Kollegen haben mich emotional an meine Grenzen gebracht, mich aber auch innerlich wachsen lassen und vieles in ein neues Licht gerückt. Seit einigen Monaten nun spüre ich erstmals wieder eine Ruhe, die ich in dieser Zeit oftmals vermisste. Als sich das Gefühl breit machte, all diese Veränderungen nun auch mit etwas Abstand betrachten zu können kam der Wunsch auf, ein sehr persönliches, in sich zusammenhängendes audio-visuelles Programm zu gestalten, in dem all das in seinen vielen Facetten und Kontrasten Platz findet; ein Programm, in dem Texte und Musik aus ebendiesem Zeitraum in neuem Gewand erscheinen, aber auch ganz neu geschriebenes auftaucht. Seit Jahren schwebt mir vor, meinen Lieblings-Klangkörper Streichquartett wieder zu meiner Musik hinzuzunehmen; bei diesem Herzensprojekt konnte ich nun nicht widerstehen. Visuell begleitet wird das Programm von einer auf Leinwand projizierten abstrakten Foto-Serie, die mir Anfang 2016 einfach „passierte“ und Ausdruck wurde für so vieles, bei dem ich nicht in der Lage war es in Worte zu fassen. (Ángela Tröndle, Sommer 2018)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung