Mi 12. Februar 2020
20:30

Trio 1724 feat. Ferdinand Schmatz & Anna Adensamer (HU/PL/A)

Kézdy Luca: violin, effects
Tomek Les: guitar, effects
Emil Gross: drums, electronics
Ferdinand Schmatz: recitals
Anna Adensamer: dance

Mit ihrem neuen Album „Escaped Fragments“ haben die drei MusikerInnen im letzten Jahr ausgezeichnete CD-Reviews erhalten: Eine farbenreiche und vielschichtige Klangwelt, in der wirklich gar nichts mehr nach geordneten Strukturen abläuft und in der von den Beteiligten schlicht und einfach einzig das Prinzip des freien Spiels zwischen den verschiedensten musikalischen Ausdrucksformen ausgerufen und in stimmungsvollen Interaktionen in aller Konsequenz umgesetzt wird. Das Trio verortet seine Nummern ganz bewusst außerhalb der üblichen musikalischen Kontexte, wandelt auf avantgardistischen Pfaden, die quer durch die unterschiedlichsten Stile und Spielarten führen und in so geheimnisvollen wie vielschichtigen Soundcollagen ihren Ausdruck finden. Sich irgendwo zwischen atmosphärisch stetig verdichtenden und fast schon filmmusikalisch-bildhaft wirkenden Stimmungsbildern und chaosartig anmutenden disharmonischen Soundgewittern hin und her bewegend, formt sich das eigenwillig und ungemein experimentierfreudig agierende Dreiergespann mit einer großen Liebe zum Detail sphärische und sehr dynamische musikalische Spannungsbögen, in welchen jedes einzelne Geräusch, jeder Ton und jeder Ansatz einer Melodie wirklich voll zur Entfaltung und Geltung kommen. (Pressetext)

In literarischen Kreisen gilt der Lyriker Ferdinand Schmatz als Institution, für junge Schreibende ist er als Leiter des Studiengangs „Sprachkunst“ an der Universität für angewandte Kunst eine wichtige Anlaufstelle. Als Autor überzeugte er unter anderem mit seinem im Haymon Verlag erschienenen Band „das gehörte feuer. orphische skizzen“. „Er ist ein Dichter, dem schrille Farben und Töne fremd sind, er ist ein Dichter, dem die Sprache vertraut und nahestehend ist und der mit ihr in den besten Fällen spielen kann. Er gehört zu jenen seltenen Wortkünstlern, die auf subtile und eigenwillige Weise, wie gesagt, das Erbe der österreichischen Avantgarde weiterschreiben‘“, schrieb Janko Ferk in einer Rezension des Bandes auf www.literaturhaus.at.
Gemeinsam mit Brigitte Kronauer und Alexander Nitzberg gab Schmatz zuletzt auch den Band „Dichtung für alle“ heraus, in dem sich seine Wiener Ernst-Jandl-Vorlesungen zur Poetik finden, in denen er sich der „Konzeption der Wirklichkeit in der Poesie“ widmete. (Pressetext)

Die Improvisation im Tanz verstehe ich hierbei als eine Art „instant composition“ – das Komponieren im Augenblick, mit dem Bestreben einen Bogen zu spannen zwischen Anfang und Ende, zwischen Musik und Tanz, zwischen Improvisation und Komposition. Bereits bestehende Formen, dem Körper gewohnte Gesten treffen auf groteske, entfremdete Bewegungen. Alltägliche Bewegungen werden verformt, vergrößert und vom Tanz zerpflückt. Kulturell unterschiedlichste Einflüssen wie Capoeira, Yoga oder Chi Gong fließen in den zeitgenössischen Tanz und die Improvisation mit ein – es entsteht eine Verbindung von Alltag und Kunst, von Tanz und Bewegung, von ZuschauerInnen und AkteurInnen. Das Erleben im Augenblick steht im Mittelpunkt. (Anna Adensamer)

Luca Kézdy
wurde im nordwestungarischen Győr geboren, wo sie im Alter von sechs Jahren ihr klassisches Geigenstudium begann. Später studierte sie Ästhetik und Philosophie an der Abteilung für Geisteswissenschaften der ELTE-Universität. Sie erreichte das Finale des ersten nationalen Violinwettbewerbs des ungarischen Rundfunks im Jahr 2006, bei dem sie den Publikumspreis gewann. Sie spielt seit 2006 mit ihrer Band Santa Diver (Violine-Bass-Schlagzeug) und spielte bei den angesehensten Festivals und Jazzclubs in Ungarn, an vielen Orten in Europa und beim Chelsea Music Festival in New York. Sie ist in mehr Genres wie Jazz, freie Improvisation, Pop und Fusion. Sie arbeitet mit verschiedenen Bands und Musikern zusammen und gibt auch Solo- und Duokonzerte. 2016 hatte sie einen Duo-Auftritt mit Chris Potter in New York. Sie ist am bekanntesten für ihre Einzigartigkeit und ihren innovativen Spielstil. Luca ist ein außergewöhnliches Talent mit einem ganz besonderen musikalischen Ansatz und individuellem Stil. Einer der gefragtesten Geigenspieler in Ungarn. Als ausgebildete Künstlerin für klassische Musik, kombiniert sie ihre technischen Möglichkeiten mit einigen anderen Einflüssen aus Jazz, europäischem Folk, Blues und ungerader balkanischer Musik und kombiniert perfekt den Klang der akustischen Violine, mit einigen zusätzlichen modernen Musikeffekten aus einem Multi-Effekt-Pedal.
2016, 2017 und 2018 wählte eines der angesehensten Jazzmagazine Ungarns, Luca zum „Geiger des Jahres“. 2019 gewann sie den “Performer's Price from Artisjus“ (Hungarian PRO).

Emil Gross „El Milio the Stick“
Der junge Schlagzeuger steht im Spannungsfeld von Experimental, Rock, Jazz, Blues, Freie Improvisation und World Music. Er arbeitet mit zahlreichen Projekten, derzeit von Wien und Berlin aus, wo er auch als Lehrer und Studiomusiker tätig ist.
Als bekennender Livemusiker, sah man ihn in den letzten Jahren auf Tournee in Europa, USA & Marokko, mit Musikern wie Joe Fonda, Oliver Lake, Paul Rogers, Mike Kindred, Abdeljalil Kodssi, Michael Jeffry Stevens, Richard Palmer James oder Anupriya Deotale. 10 Jahre lang kannte man ihn hauptsächlich als Veranstalter, durch das Heart Culture Festival, das er mit dem HeKuNa Verein gründete und als Reggae/Dub Musiker mit der Roots Reggae Band Naked Vibrations. Seit vielen Jahren ein fixer Bestandteil des international umtriebigen Kulturvereins Limmitationes, der 4 States Sessions und Free Forms Bewegung.



TOMASZ LEŚ
ein professioneller Gitarrist der seit 2004, mit Künstlern aus verschiedensten Milieus zusammengearbeitet. Er absolvierte als Meister der Künste, die berühmteste Jazzakademie in Polen. Er liebt es, frei zu improvisieren, wie mit seinem Trio 100nka, spielt er abwechslungsreich durch Stilrichtungen, die auf Jazz basieren und von den Vorzügen des Genres beeinflusst sind. Er behandelt sein Instrument in ungewöhnlicher Weise und versucht mit vielfältigen Effekten und Techniken, eine neue Dimension der Klangverstärkung der Gitarre zu finden. Er ist Mitglied bei einer, der berühmtesten polnischen Hip-Hop-Band. Auch spielte er mit: Herb Robertson, Viktor Tóth, Ágoston Béla, Antoni Gralak, Mikołaj Trzaska und vielen anderen.