Die Baugeschichte Riemergasse 11

- a long and winding road

 

Mehrfach stand das Projekt „Porgy & Bess ins Rondell“ auf des Messers Schneide.

Es war Wiens erstes Raucherkino – und als Pornolichtspieltheater „legendär“ (kein Chronist war aufzutreiben, der das Legendäre daran ein wenig ausführlicher hätte benennen können). 1991 dann Schluss mit halblustig in Opas volksaufklärerischer Handwagerlremise, Big Sleep für „Deep Throat“ – der innerstädtische Lustkurort schloss seine Pforten.

Hier betrat nun Rudolf Scholten die Bühne (der Geschichte) des Hauses: Als soignierter Kulturminister hatte er mit dem Rondell statt ermüdender Lendenmechanik wohl Belebenderes im Sinn. Er dachte an, das Rondell für die freie Theaterszene adaptieren zu lassen, um die zahlreichen freien Gruppen in einem gemeinsamen Haus zu bündeln.

Allein: Die Rechnung ging nicht auf, der Plan, ein konsensuales Paket an Lösungen für die „Freien“ zu schnüren, scheiterte – allzu sehr fürchteten die Theaterschaffenden um ihre Autonomie. Das Rondell verfiel in einen mehrjährigen Dornröschenschlaf.

Scholtens Nachfolger Peter Wittmann (das Kulturressort war mittlerweile von einem Ministerium auf ein Staatssekretariat zurückgestuft und solcherart „zur Chefsache aufgewertet“ worden, wie uns die offizielle Sprachregelung mit entwaffnender Logik belehrte) nahm 1997 einen Anlauf, die in seine Agenden fallende „Altlast“ loszuwerden, und sprach nach einem nicht ganz unproblematischen Entscheidungsprozess (sowohl was das politische als auch das mediale Handling betraf) im Mai 1998 das Rondell dem Porgy & Bess zu.