21. November 2018
Von Hannes Schweiger

MO 19. November 2018
Club Karibik – all inclusive
MONTY ALEXANDER TRIO
Monty Alexander (p, voc), Hassan JJ Shakur (b), Jason Brown (dr)

Alexander segelte eigentlich ohne übermäßig viel eigenes Charisma immer im Windschatten von Größen wie Nat King Cole, Erroll Garner oder Oscar Peterson. Obendrein pflegte er eine etwas zu geglättete, angepasste Version des Jazz-Mainstream in Verbund mit seinen jamaikanischen Wurzeln. Zumeist ziemlich vorhersehbar wurden da tradierte Jazzparameter in ausgelaugten Changes abgespult. Routiniert und zu offensichtlich in laues Entertainment verpackt. Er champagnesierte einen zur Kunstform mutierten Jazz und griff dabei leider auch in die Schublade banaler Funktionalismen. So und vielleicht noch ein wenig schaumgebremster operierte er gleichfalls an diesem Abend. Sein in vielen Lexika zitiertes Feuer und der Ideenreichtum köchelten nur auf Sparflamme. Neben bestens bekannten Standards gab er in einem Medley Songs von Landsmann und Reggae-Ikone Bob Marley zum Besten. Hier gelang ihm ebenfalls eine nicht ganz verständliche musikalische Nivellierung, wodurch er diese Stücke ihres Impetus und ihrer inhaltlichen Substanz beraubte. Genau so wenig scheute er vor einem Aufguss von Harry Belafonte Hits zurück. Wie weit die jetzt mit seinen jamaikanischen Roots in Verbindung stehen sollen, sei dahingestellt. Zudem des Weiteren das Croonen eines textlich zwar witzigen Liebesliedes die Notwendigkeit in Frage stellte. Allenthalben er kein musikalisches Klischee, welcher Schattierung auch immer, ausließ. Schade, denn sein Potential als Pianist und jenes seiner versierten Partner, vor allem der Schlagzeuger bestach mit einer feinen Technik und originellen Spielauffassung, hätten ein zwar konventionelles aber launiges, funkensprühendes Jazztrio-Erlebnis lostreten können. Erstaunlich, dass ein so profunder Musiker die Atmosphäre und Vibes eines Clubs wie das Porgy nicht zu nutzen wusste. Das Plätschern des karibischen Ozeans war in der Ebbe versiegt.