Mark Murphy: vocals
Martin Harms: saxophone
Werner Radzik: piano
Wolfram Abt: bass
Wolfgang Tozzi: drums
Ismael Barrios: percussion
Special guest: Karl Ratzer: guitar
Gesang konnte schon von jeher etwas Exklusives, Gefährliches sein. Die Melodien der Musen waren den Göttern vorbehalten, auch das Tönen der Sirenen war für den Sterblichen existenzgefährdend. Wenn man nicht mit Wachs in den Ohren an den Schiffsmast gebunden werden wollte, gab es nur eine Möglichkeit, den Sirenengesang mit dem Argonautenschiff unbeschadet zu passieren: Man mußte einen Orpheus an Bord haben, der sein eigenes Lied spielte. Die Magie der persönlichen Stimmführung hieß die Sirenen schweigen, man entkam der Betörung, die Sirenen wurden zu Fels. Mark Murphy ist solch ein Orpheus. 1953 von Sammy Davis Jr. entdeckt, begann er 1956 mit seinem Debüt "Meet Mark Murphy" damit, Schiffladungen menschlicher Seelen vor dem verderblichen Einfluß der Sirenen des späten 20. Jahrhunderts zu retten, der in der wendigen Gestalt populärer Gebrauchsmusik auf den Plan tritt und aus allen Medien quillt. Und dieser Orpheus hat nun, nach Jahren im Untergrund, wieder verdienten Erfolg: Ende 1996 wurde er von den Lesern des renommierten Jazzmagazins "Down Beat" zum Sänger des Jahres gewählt... (Samir H. Köck)
Mark Murphy hat eine Gastprofessur an der Jazzabteilung der Musikhochschule Graz und bevor er sich wieder Richtung Amerika davonmacht, widmen wir ihm das letzte Portrait vor der Sommerpause.