Robert Schröck, Ben Daxbacher, Andreas Lachberger, Manfred Balasch, Oleksandr Ryndenko: saxophones
Thomas Straub, Martin Ohrwalder, Kaya Meller, Walter Fend : trumpets
Alois Eberl, Clemens Hofer, Georg Schrattenholzer, Flo Heigl: trombones
Anda Tentschert: piano
Andi Erd: guitar
Tibor Kövesdi: bass
Thomas Käfel: drums
Ursi Wögerer: vocals
Remo Rauscher: live-projections
Christoph Cech: conductions
Ben Pascal: compositions
Georg Trakl: text
Reihenfolge der Gedichte/ Stücke
1. Kindheit
2. Unterwegs
3. Landschaft (2. Fassung)
4. Abend in Lans (2. Fassung)
5. Elis (3. Fassung)
6. An den Knaben Elis
7. Hohenburg (2. Fassung)
8. Am Moor (3. Fassung)
9. Im Frühling
10. Kasper Hauser Lied
11. Nachts
Georg Trakls zweiter Gedichtband „Sebastian im Traum“ erschien nach dessen Tod im Frühjahr 1915. Nun, knapp 100 Jahre später, hat Ben Pascal elf Gedichte aus diesem Zyklus vertont und für Big Band arrangiert.
Eine grundlegende Fragestellung war, wie sich die kleine, zerbrechliche und fragile Welt von Georg Trakl mit der amerikanischen Wucht einer Big Band vereinbaren lässt, ohne ihn gewissermaßen zu erdrücken. Sollte dies mittels ungewöhnlicher Instrumentierungen und Harmonien, extremer Dynamiken, oder dem Einsatz vieler Pausen geschehen? Oder ist es bezeichnend für Trakl und somit auch seine Kunst, dass er erdrückt wurde? Erdrückt von seiner Zeit, seinen Mitmenschen und dem ersten Weltkrieg? Kann hierin sogar ein wesentlicher Aspekt seiner Gedichte gesehen werden?
Zentral wird sicherlich der Gesang sein und die damit verbundenen lyrischen Gesangslinien, ein Bereich, in dem sich der Komponist Ben Pascal wohl fühlt. Um Trakls Welt einzufangen, hat er sich bemüht, jedem Gedicht eine eigene Stimmung und eine eigene Farbe zu verleihen. So kann jedes der elf Gedichte als ein in sich geschlossener Kosmos gesehen werden und doch gibt es einen übergeordneten Zusammenhang, sowohl auf Grund der Tatsache, dass es sich um einen Zyklus handelt, als auch auf Grund eines gesamtmusikalischen Gedankens.
Mit Christoph Cech übernimmt ein Künstler die musikalische Leitung, der es versteht, sich in mehreren Welten zu bewegen und der es versteht, die Musik atmen und entstehen zu lassen. Er spricht die Sprachen so vieler verschiedener Genres, dass er spielerisch zwischen ihnen wechseln und stets die richtigen Entscheidungen treffen kann.
Als ein weiteres Element dieser Aufführung dienen Live Projektionen Remo Rauschers, der Trakls Gedichte in Bilder umsetzen wird. Mittels des Live Charakters kann Rauscher als ein Bindeglied zwischen Musik, Text und Publikum verstanden werden, als ein Übersetzer also, der Offensichtliches verschleiert und Verstecktes aufdeckt. (Pressetext)
„Dann aber, und das ist das Erlösende der wirklichen Bewunderung, gibt es solche, die uns von jedem Vergleiche befreien; der Unterschied ist unerbittlich klar: wir gehen - er fliegt… (Trakl zum Beispiel).“ (Max Frisch, Tagebuch 1946-1949, S.405)