Sat April 28, 2007
21:00
Balkan Fever

Maja Osojnik „Oblaki so rdeci“ (SLO/A)

Maja Osojnik: vocal, recorders, electronics
Michael Bruckner : guitar
Clemens Wenger: accordion
Philipp Jagschitz: piano
Bernd Satzinger: bass
Michael Prowaznik: drums

Sorry this part has no English translation

Slowenien ist für viele Menschen noch immer ein unbekanntes Land, zu nah, um exotisch und interessant zu sein, zu weit um bekannter und vertrauter zu werden. Mit dem Programm möchte die Sängerin die slowenische Seele den Menschen näher bringen und zeigen, dass der Mensch, egal von wo er kommt, sich mit den gleichen Gefühlen umgibt: mit der Liebe, dem Tod, dem Verlust, den Träumen und der Hoffnung. So lautet der Pressetext zu dem Projekt, mit dem sich Maja Osojnik bei Balkan Fever präsentieren wird. Balkan-Jazz, Ethno-Jazz im Allgemeinen, sind en vogue, doch es kommt darauf an, wie man und wer die zeitlosen Schätze musikalischer Tradition in moderne Formen übersetzt: Maja Osojnik ist eine Exzentrikerin mit Schalk im Nacken, die zweifellos von einer anderen Ecke als jener der Volksliedpflege kommt. Mit schrillem Auftreten, aber dunklem Alt interpretiert sie slowenische Volkslieder, teils mit respektvoller Behutsamkeit, teils mittels totaler Umkomposition und Neucodierung. Die vorherrschende Melancholie ihrer Songs, die sie mit einem Schuss Ironie vor dem Geschmäcklerischen rettet, ist keine slowenische Selbstverständlichkeit, wie das Klischee von der slawischen Seele vermuten lie?e. Slowenische Volksmusik ist vielseitig, größtenteils jedoch nicht weit von österreichisch-alpiner entfernt. Man muss schon ein bisschen mit dem Ethnographenfinger kratzen, um ältere, modale, südlichere und östlichere Formen sowie Lieder von tragischer Wucht und anmutiger Poesie zu entdecken, wie Maja Osojnik es tat. Ihre CD „Oblakiso rdeci“ (Die Wolken sind rot) landete einen für österreichische Jazz-Maßstäbe unerwarteten Erfolg bei Publikum und Presse. Dabei kam die aus Kranj gebürtige Allroundkünstlerin erst relativ spät zum Jazz, 2002 begann sie bei diversen LehrerInnen, darunter Ines Reiger am Konservatorium der Stadt Wien, Jazzgesang zu studieren. Davor und daneben war und ist sie eine Allrounderin, die sich in keiner Schublade wohl fühlt und die österreichische Musikszene von den verschiedensten Richtungen her stürmt. Mit dem Ensemble Mikado spielt sie Alte Musik auf der Blockflˆte, ein unterschätztes Instrument, auf dem sie im Low Frequency Orchestra frei improvisiert; als Vokalistin ihrer eigenen lfo Paradeiser Connection und bei anderen Bands komponiert sie elektronische Musik und verbindet diese mit ihrer alle Frei- und Verr¸cktheiten genißenden Stimme und mit der Band Balkon schreit sie sich zu Metal, Noise und Hardcore ihre Seele aus dem Leib. A woman with many hats. (Richard Schuberth)
Eine Veranstaltung im Rahmen von Balkan Fever