Sat Sept. 1, 2018
20:30

Peter Ponger Trio (A/CH)

Peter Ponger: piano
Peter Herbert: bass
Samuel Rohrer: drums

Sorry this part has no English translation

Als Trio geplant, als Duo realisiert. Situationen wie sie nur das Jazzleben improvisiert und auslebt. Demzufolge wurde dieses Faktum zur Herausforderung beider ProtagonistInnen. Auf der einen Seite der vielleicht kompletteste österreichische Jazzpianist, der gestandene „Eigenbrötler“ Peter Ponger, auf der anderen die vital sprühende, beeindruckend schlagfertige Judith Schwarz, markante Schlagzeugstimme der hiesigen Jazz-Aszendenz. Zwingende Interaktionskultur auf dem Nährboden freier Improvisation, die lediglich Bezug auf tonale Zentren nimmt, definierte das Einvernehmen zwischen beiden. Ponger breitete unverzüglich seine lyrisch versponnenen, von romantischen Diktionen durchwehten, in flüssiger Beweglichkeit kulminierenden Klangwelten aus. Hierbei sprudelt der immense melodische Fantast aus ihm heraus, dem die Virtuosität dienliches Vehikel ist. Ponger versinkt binnen kürzester Zeit in einem Kontinuum vielgestaltigster Ereignishaftigkeit und ließ seine Affinitäten zu Bill Evans und Keith Jarrett in unumstößlicher Eigenverantwortung anklingen. Der Kontakt zur Schlagzeugerin brach jedoch nie ab. Und die etablierte eine befeuernde Reaktion. Sie setzte auf reduktionistische „Zuspielungen“, ließ beispielsweise einzelne Klänge auf Metall und Fellen abtropfen, eine melodische Textur verfolgend oder entwarf transparente Rhythmuspattern. Fein im Anschlag, elastisch in der Beschaffenheit. Dadurch und gepaart mit explizitem Formverständnis stieß Schwarz Räume auf, in die Ponger seine virtuosen Kaskaden pflanzte. Singlenote-Mäander perlten oder harmonisch ausgeklügelte Blockakkordtürmungen griffen nach den Wolken. Abstrakte Versprengungen regneten herab. Aber da war auch Schwarz schon wieder zur Stelle und stachelte den Dialog mit dezent rocknahem oder rasant swingendem Timekeeping, welches sie auch fallen lassen konnte, kompromisslos an. Eine improvisatorische Feierstunde im Spannungsfeld von Introspektion und gemessener Ausgelassenheit. (Hannes Schweiger über das Konzert vom 15.Januar 2017) …die nun in der Trias in erweiterten Nuancen zelebriert werden wird.