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DO 10. November 2022
Immer noch gleißender Sonnenschein….
PETE BROWN & BAND feat. CLEM CLEMPSON
Pete Brown (voc, perc), Clem Clempson (g, voc), John Donaldson (keys), Malcolm Bruce (e-b), Richard Bailey (dr)
….und das weiße Zimmer der Erinnerung – die Rock-Evolution ab Mitte der 1960er Jahre. Die reiferen Herren um Pete Brown, Youngster war der Sohn von Jack Bruce, allesamt der Creme des Rockhelden-Kreises zugehörig, pflegten keineswegs einen Wehmuts-Modus. Bei bester Laune, mit unüberhörbarer Lust schmetterten die Haudegen Rock-Meilensteine für die Ewigkeit ins Auditorium. Songs die Pete Brown als Texter, gemeinsam mit Jack Bruce verfasste. Unsterblich nicht nur wegen der Texte von Brown sonder vor allem grund Bruce´ genialer Formgebung (Riffs, Harmoniebewegungen, Basslinien).Was soll man über solch Meisterwerke wie „Theme For An Imaginary Western“, „Politician“, „White Room“, „The Consul At Sunset“ und das Unsterblichste der Unsterblichen „Sunshine Of Your Love“ noch sagen. Anstatt, Ohren spitzen und einfach abtauchen. Was an diesem Abend mit einer bestens disponierten Band sich zu einer erstklassigen „Vorwärts in die Vergangenheit“-Reise auswuchs. Dazwischen servierte die Band gleichfalls neues Material, welches baldigst auf Tonträger erscheinen soll. Songs, „Keep It Down“ war beispielsweise einer, die gleichfalls an der rustikalen „Crossroad“ Rock/Blues der innovativen Anfangstage tief Luft holten. Demnach keineswegs als billiger Abklatsch angelegt, sondern mit origineller Riff-Staffage und melodischer Sinnfälligkeit ausgestattet. Mastermind Brown, rüstige 82, spielte neben seinem triftigen Sangesvortrag auch seine Entertainerfähigkeiten wohldosiert aus. Pointiert stellte er z.B. bei dem Stück „Politician“ Bezüge seinerzeitiger politischer Niedertracht mit jenen der heutigen Politschicht in Bezug. So gab es fast zu jedem Song einen informativ humorigen Beipacktext, der auch die Inhalte der Song-Klassiker aufhellte. Musikalisch rissen Brown und Komplizen zwar nichts aus den Angeln, wie das geht haben sie gebührend bewiesen, doch ihre herzerfrischende Wiederbelebung der „Rock-Klassizistik“ zog Pulsfrequenzsteigerung nach sich und übergoss einen mit positiver Energie. Teils klangen zudem die Arrangements der definierten Strukturen überraschend modifiziert. Primär setzten allerdings die Improvisationen die Sahnehäubchen auf die Stücke. Von besonderer Note waren die Soli des bis zum Letzten sich verzehrenden Clem Clempson. Er ließ mit derartigem Feingefühl immer wieder einmal die Funktionsharmonik links liegen und durchkämmte modales Freiland – das war dann ein Bündel an Sunshines. Brown sang mit erfahrungsgegerbter, altersästhetischer Stimme die Songlines den Vorgaben entsprechend. Allerdings einen Song, es dürfte „White Room“ gewesen sein, veredelte er mit einer rhythmisch markanten, spontanen Spoken Word-Exploration - sein poetisches Vermögen auskostend. Gediegenes und Texturtragendes, vorrangig auf dem E-Piano, ließ sich fundierend wie solistisch John Donaldson einfallen. Das gab auch Malcom Bruce ziemlich viel Raum für harmonische/melodische Erweiterungen generierende, improvisierte Basslinien. Betreffend die Rhythmusbasis bildete er mit dem Schlagzeuger eine konstant groovende Unität. Dessen Sticks schlugen einen enorm swingenden Rock-Backbeat an, der ferner zuweilen aus der Haut fahren konnte. We were so glad!