June 3, 2024
By Hannes Schweiger

Sorry this part has no English translation

DI . 28. Mai 2024
Erinnerungen an einen re_degewandten Lautmaler
WE REMEBMBER RE_DE – A Tribute to Renald Deppe


Werner Zangerle (ts), Michael Bruckner (e-g), Peter Herbert (b) & Götz Bury (skulpturer)

Martin Ptak & Martin Eberle & Christoph Bochdansky p, tb, tp, Puppenspiel)/ Siegmar Brecher & Vicky Pfeil (bcl & bs)/ Markus Kupferblum (1/8 v, voice)/ Manu Mayr (b)/ Katharina Roth & Lizard Ensemble: Enrico Coden (fl), Julia Deschberger (cl), Johanna Mayr (bassoon), Paquito Ernesto Chiti (horn), Petteri Waris (accordion), Sylvia Kimiko Krutz (p), Katharina Roth (p), Tomáš Novák (v), Juan López Cuamatzi (cello), Helene Glüxam (b)


Christoph Cech 'Groovetapeten mit Klangjausn': Christoph Cech, Simon Raab (synth), Te-En Chen, Michael Mikolasek (electronics), Andi Lettner (dr), CAP MA Student:innen: u.a. Elena Arbonies Jauregui (cl), Angelo Beltrame, Selina Pilz (viola)

Auf den Tag genau vor einem Jahr starb der wunderbare Mensch und Kreativquell Renald Deppe. Musiker, Musikvermittler, -ermöglicher, -initiator, Kurator, bildender Künstler, Literat – ein umfassend Wissender. Nie war er dabei missionierend, sondern unterstützend, helfend, anregend. Die Bedeutung des in Bochum Geborenen für das Porgy & Bess (Mitbegründer, jahrelanger Leiter der „Strengen Kammer“) und die österreichische avancierte Musikszene kann nicht hoch genug bewertet werden und sein Verlust ist ein enormer. Wie Christoph Huber in seiner ergreifenden Eröffnungsrede nachdrücklich betonte. Jene erfolgte im Stiegenhaus des Clubs anlässlich der offiziellen „Enthüllung“ der an der Decke schwebenden Renald-Skulptur, intern liebevoll „Renald-Engerl“ genannt. Eine goldfarbene, fliegende, klarinettenspielende Gestalt. Gefertigt vom deutschen Objektkünstler Götz Bury. Musikalisch eingefasst wurde die Eröffnung vom Trio Zangerle, Bruckner, Herbert mit einer melodisch verschlungenen, jazzidiomatisch eleganten Improvisation.

Die Bühne im großen Raum betraten sodann Martin Ptak und Martin Eberle, zunächst als synergetisches, jazzaffines Duo, und folglich in einem rasanten Trialog mit Christoph Bochdansky und seiner kranichartigen Marionette.

Es folgten in einer engverzahnten freien Extempore, feinen rhythmischen und klanglichen Nuancen frönend, Vicky Pfeil/ Sigmar Brecher.

Theatermacher Markus Kupferblum präsentierte mit klugem Präsentationswitz Auszüge aus dem Dada-Manifest und ein Wagner-Exzerpt auf der 1/8 Geige.

Beeindruckend gleichfalls das konzise, musikalisch präzise und tief ins Klangwesen eintauchende Bass-Rezital von Manu Mayr – auf Grundlage einer Deppe-Partitur.

Das im Bereich experimenteller komponierter Musik tätige Lizard Ensemble um die Pianistin Katharine Roth setzte profund zwei von Deppes feingliedrigen, detailreichen Graphiken um – abstraktes, unmittelbares Spannungsfeld.

Abschließen bat Big Band Maître Cech zur „Klangjausen“ vor dem  Hintergrund projizierter „Groovetapeten“. Mit einem handverlesenen Ensemble wurden von Maler- und Anstreicherlehrlingen entworfene abstrakte, farbintensive Tapetenentwürfe in Rhythmusstrukturen verwandelt, famos treibende Kraft dabei Andreas Lettner, und in ein freies Klangfarbenspiel, flexibler Form, in die eben auch als Klangjausen titulierte Samples von Spontansessions Cechs mit StudentInnen einflossen, integriert.

Der würdige Abend zeigte auf wunderbare Art das künstlerische Breibandingenium und Visionspotential Renald Deppes auf. re_defreiheit, re_defluss, re_degabe, re_dekunst. Eine Spur die nach wie vor viele engagierte WanderInnen antreibt. Renald, wir werden allesamt immer wieder von dir erzählen.