Sa 11. September 2021
20:30

Michael Mantler 'Concertos' (A)

Michael Mantler: compositions, trumpet (Soloist)

Janus Ensemble directed by Christoph Cech
Annegret Bauerle: flute
Peter Tavernaro: oboe
David Lehner: clarinet
Fabian Rucker: bass clarinet
Reinhard Zmoelnig: horn
Alois Eberl: trombone (Soloist)
Simon Teurezbacher: tuba
Joanna Lewis, Tomas Novak: violins
Anna Magdalena Siakala: viola
Arne Kircher: cello
Tibor Kövesdi: bass
David Dornig: guitar (Soloist)
Max Kanzler: mallets (Soloist)
David Helbock: piano (Soloist)
Jakob Gnigler: tenor saxophone (Soloist)
Christoph Cech: conductions, drums (Soloist)

Program
Trumpet / Guitar / Saxophone / MarimbaVibe / Trombone / Piano / Percussion

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

Die Concertos wurden November 2, 2007 beim Jazzfest Berlin uraufgeführt und dann (Studio-Aufnahmen) von ECM 2008 auf CD veröffentlicht. Seither wurden sie nicht mehr aufgeführt.

Niemals als Solo-Concertos im engen, klassischen Sinn gedacht, waren diese Kompositionen ‒ obwohl vielleicht technisch anspruchsvoll ‒ in erster Linie nicht als virtuose Gymnastik konzipiert, und verlangen daher den Solierenden nicht das nahezu Unmögliche ab, nur um technische Fähigkeiten demonstrieren zu können. Ich ziehe es vor, sie einfach als Musikstücke zu sehen ‒ einige voll ausnotiert, andere Improvisationen einbeziehend, die den einzigartigen Klang eines bestimmten Instrumentes in Verbindung mit der Individualität der Solierenden präsentieren. Diese Concertos stellen gewissermaßen ebenso eine Rückkehr wie auch ein Überdenken des ursprünglichen Konzepts meiner Arbeit mit dem Jazz Composer’s Orchestra dar: Die Solisten kommen heute aus der zeitgenössischen Neuen Musik und dem Jazz (zum Teil nicht improvisierend, aber meistens frei interpretierend), und werden unterstützt von einem klassischen, doch musikalisch flexiblen Kammer-Ensemble. (Michael Mantler)

Musikalisches Material und Charaktere zu kombinieren – sie zu verknüpfen, nebeneinanderzustellen und zu einem komplexen Ganzen zu verdichten – bedeutet immer auch, ob beabsichtigt oder nicht, so etwas wie ein Bild von der Welt zu entwickeln. Eine Reflexion, eine Gegenwelt, einen Entwurf, eine Vision ... Wie sieht jemand diese Welt, wenn er, wie Michael Mantler, in Wien geboren wurde und dort mit klassischer und moderner Musik aufgewachsen ist, mit 19 Jahren nach New York zog, sich selbst plötzlich inmitten der amerikanischen Jazz-Avantgarde fand und danach einen großen Kreis beschrieb, indem er nach Europa zurückkehrte? Mantler ist tatsächlich nirgendwo zu Hause, ein Weltenbummler, gereift in der Rolle des kreativen Außenseiters, der die Perspektiven zweier Kontinente und zweier Kulturen verbindet. Er sieht Musik von den Zwillingstürmen der ausgefeilten europäischen Tradition und der amerikanischen Rebellion im Jazz aus – einer Rebellion, die danach strebte, jede zuvor gültige Konvention über den Haufen zu werfen. (Bert Noglik)

Das JANUS Ensemble wurde 1996 mit der Intention gegründet, ausschließlich für das Ensemble komponierte Werke vor allem der jüngeren und jüngsten österreichischen Komponistengeneration zu interpretieren. Seit damals haben Christoph Cech und seine Mitstreiter eine Vielzahl an Werken aus der Taufe gehoben und einem internationalen Publikum erfolgreich präsentiert. Musikalische Grundgedanken sind die intensive Auseinandersetzung mit den Werken, mehr Probenarbeit und dadurch ein der Schnelllebigkeit der „Neuen Musik“ – Praxis entgegenwirkendes, mehr Tiefe und gleichzeitig Transparenz zulassendes Musizieren. Weitere Spezialitäten des Ensembles sind die Vielseitigkeit seiner Musiker, die neben ihren Karrieren als Interpretierende auch den Spiel- und Kommunikationsformen der Improvisation offen gegenüberstehen und die Kombination der Liveaufführungen mit elektroakustischen Räumen – vom Ensemble „Rooming“ genannt – die eine das Konzert bereichernde spezielle Klanglichkeit ermöglichen. (Pressetext)