Kalle Kalima's Long Winding Road (FIN/N/USA)
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Ursprünglich stand das Projekt mit dem wunderbaren Gitarristen Knut Reiersrud am Programm, aber aufgrund der norwegischen Quarantäne-Situation entschied sich Reiersrud aus verständlichen Gründen, nicht für dieses eine Konzert anzureisen. Dafür präsentiert Kalle Kalima seine aktuelle Produktion "Long Winding Road". Auch empfehlenswert! CH
Szenen aus Jack Kerouacs Kultroman „Unterwegs“ oder dem Roadmovie „Easy Rider“, die von Freiheit und Ursprünglichkeit erzählen, mögen vor dem inneren Auge vorbeiziehen oder auch Western-Szenen zwischen Saloon und verlassenen staubigen Straßen, in denen nur der Wind weht, wenn man Kalle Kalimas „Long Winding Road“ hört. Es ist der Streifzug eines Finnen durch die Country-Music und durch traditionelle amerikanische Roots Music, ein Roadtrip mit verschiedenen Landschaften am Straßenrand: Filmhits, klassische Westernnummern, Lagerfeuer-Klassiker und zwischendrin auch die Hinwendung zur finnischen Heimat des Gitarristen. Country, Western, Americana, Folk, Jazz und Rock werden wie natürlich eins, dicht verwoben und im Trio auf das Wesentliche reduziert. Lauter gezielte Schüsse.
Kalle Kalima interessiert die „Kraft von eigentlich Kitschigem“, dem er sich unverblümt und ehrlich hingeben kann, er spielt mit ihm, verschärft es, kantet es ab. Die Stücke, die herauskommen, haben einen Charme, der die in dieser Hinsicht scheinbar unschlagbaren Originale oft sogar noch übertrifft. Freiheit und Sound-Abenteuer. So kann es klingen, wenn drei Musiker mit System, Witz und Drive signalartige Melodien aufgreifen. Es ist der Humor ernsthafter Köpfe, den man hier, in Klang mit Hand und Fuß umgesetzt, genießen kann.
Kalima zählt zu den innovativsten seiner Generation, und für diese Reise hat er mit dem Bassisten Oliver Potratz und Drummer Christian Marien langjährige musikalische Weggefährten an seiner Seite, mit denen er eine augenzwinkernde Spielfreude so unmittelbar überträgt wie es selten gelingt. Das reißt den Zuhörer mit, der fröhlich die Klischees mitfeiert und sich gleichzeitig der Schönheit der profunden Melodien nicht entziehen kann. Er spürt dabei aber auch die große Stilsicherheit dieses nur vermeintlichem Experiments. Immer gehen die Stücke ihre eigenen Wege und schaffen gleichzeitig Platz für spannende Improvisationen.
Hier bewegt sich ein Finne mit seinen Trio-Partnern mit Feingefühl im Wilden Westen, dem "Kitsch" und seinen Mythen auf der Spur - und immer sattelfest. (Pressetext)