Mi 6. Oktober 2021
20:30

Steve Coleman & Five Elements (USA)

Steve Coleman: alto saxophone
Kokayi: wordsmith
Jonathan Finlayson: trumpet
Anthony Tidd: bass
Sean Rickman: drums

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

Five Elements ist Steve Colemans normatives Bandprojekt. Als Maxime per se gilt für seinen heftig pulsierenden, vielschichtigen musikalischen Kosmos: „Wachstum durch Kreativität“ ‒ Widerspiegelungen der Lebensumstände in der afrikanischen Diaspora. Zusammengefasst unter dem von Coleman geprägten, wohlbekannten Begriff „M-Base“. War das Five-Elements-Konzept anfänglich ein brodelnder Schmelztiegel aus Hard-Bop-Anleihen und Elementarsequenzen schwarzer Popkultur wie Funk oder Rap, allerdings in seiner Underground-Ausprägung, so hat der Saxophonist vor einigen Jahren die Ästhetik und den personellen Umfang des Kollektivs abgespeckt. Verortet nun in einem noch deutlicher jazzgeschichtsbezogenen, innovativen Format, für das der Name Coleman von Relevanz ist. In abenteuerlichen Verschlingungen bahnen sich die Ereignishaftigkeiten ihre Wege durch die modal zentrierte Raum/Zeit-Gestalt. Begleitet von Feinjustierung und Transparenzüberführung, die der Saxophonist gezielt vorgenommen hat. Nukleus bleibt unverrückbar die Rhythmik mit ihrem afrikanischen Herkunftsstrang. Coleman und Co knüpfen ein Geflecht von aberwitzig komplexen metrischen Verrücktheiten, ungeraden Rhythmen, Akzentuierungsasymmetrien, irrationalen Phrasierungen. Ein polyrhythmisches/-tonales Tollhaus als Folge entfacht unwiderstehliche kinetische Energie. Steve Coleman gehört zu den Ausnahmepersönlichkeiten, die mit außerordentlich selbstbewusster Konsequenz das Erforschen der afrikanischen Wurzeln der afroamerikanischen Musik betreiben und gegenwartsbezogen neu kodieren. As black as great music can be. (Hannes Schweiger)