Simsa Fünf (A)
Sebastian Simsa: drums
Andrej Prozorov: soprano saxophone
Florian Sighartner: violin
Carles Muñoz Camarero: cello
Heimo Trixner: guitar
Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!
Die richtigen Vorbilder oder Einflüsse zu haben, ist sicher kein Fehler – kann dann aber auf dem Weg zu einem eigenen Ausdruck hinderlich sein. Dagegen finden sich für eine Bandbesetzung aus Violine, Violoncello, Sopransaxofon, E-Gitarre und Schlagzeug kaum Vergleiche, aber genau das macht die Wiener Formation Simsa Fünf aus. Ihre aus Volksmusik, Klassik, mittelalterlichen Klängen und Jazz angesetzte Mischung ist kammermusikalisch feinsinnig, dabei immer sehr sensibel, entschleunigt und differenziert gespielt. Da werden mit komplexen Harmonien und wunderschön schwebenden Melodien unweigerlich Emotionen geweckt, die dann tatsächlich auch mal Gänsehaut entstehen lassen. (Olaf Maikopf, Jazzthetik 05 2019)
Cello und Violine sind im Quintett des Schlagzeugers Sebastian J.V. Simsa durchgängig zu vernehmen, das sich aus arithmetisch einsehbaren Gründen SIMSA FÜNF nennt und sich auf „The Time We Need“(Cracked Anegg) 40 Minuten Zeit nimmt, um zehn Eigenkompositionen des Bandchefs zu Gehör zu bringen. Dessen Zugang ist unverdrossen eklektizistisch, er lässt sich von finnischen Liedern ebenso inspirieren wie von heimischer Folklore oder einer katalanischen Burg. Herausgekommen ist ein klangfarbenfrohes und vielfältiges, aber keineswegs beliebiges Chamberfolkjazz-Album, das mitunter auch ganz schön ruppig sein kann. (Klaus Nüchtern, Falter 39/2018)
Sebastian Simsa legt mit „The Time We Need“ ein Album vor, welches nicht das „Ich“ seines Schlagzeugspiels, sondern das „Wir“ aller fünf Musiker in den Vordergrund stellt: Keines der Soli nimmt sich in diesen abwechslungs- und stimmungsreichen 40 Minuten allzu wichtig, die improvisierten Einzel- und Kollektivausflüge dienen – ohne sich anzudienen – stets dem Duktus und grundlegenden Material, der Farbe und Atmosphäre der jeweiligen Komposition aus des Bandleaders Feder. Der kollektive Geist, der dieser Haltung zugrunde liegt, ist hier, als „Urtugend“ des Jazz, die Basis für mannigfaltige Bezüge und Anspielungen stilistischer Natur, die dem offenen und neugierigen musikalischen Weltbild entsprechen, welches die „Simsa Fünf“ verkörpern. (Christian Muthspiel)