Petra Egg 'From a Hide'
From a Hide
• In der Gemeinde meines Zweitwohnsitzes im Burgenland gibt es eine sehr große Anzahl von Hochständen und Ansitzleitern. Jeder Hochsitz befindet sich in Sichtweite des nächsten. So kann das Wild nahezu lückenlos bejagt werden.
Auf den Spuren dieser Jäger und Jägerinnen durchstreifte ich das Revier. Im hellen Mittagslicht fotografierte ich vor allem die Hochsitze, ihre Einrichtung und die Ausblicke. Ich nahm die leeren Patronenhülsen, die vielen toten Insekten, die Spannteppiche, die Aschenbecher usw. auf.
Die Fotografien der Ausblicke von oben folgen dem romantischen Topos des Waldes als Symbol der Stille und Innerlichkeit, die Motive in den Hochständen erzählen vom profanen Unbill durch Kälte, Hitze, Wind, Langeweile und Insekten, vermitteln teils aber auch den geheimen Schauer, der vom blutigen Handwerk der Jagd ausgeht.
Parallel dazu entstanden aquarellierte Tuschzeichnungen von getöteten Wildtieren, in denen ich versuchte, sie durch Umdrehen, Weglassen von blutigen Details und Farbgestaltung „wieder zum Leben zu erwecken“, sowie die Jäger es tun, wenn sie das Tier reinigen, bevor sie mit ihm für das Foto posieren.
Ausgestellt wird die Serie situativ mittels einer Installation, die ein dreidimensionales interaktives Setting beinhaltet. (Petra Egg)