Mo 31. März 2003
21:00

Susi Hyldgaard „Home Sweet Home“

Susi Hyldgaard: piano, vocals
Gunnar Halle: trumpet
Johannes Lundberg: bass
Lisbeth Diers: drums, percussion

Bereits nach ihrem faszinierenden Debüt am Jazzfest Berlin 2001 durfte man gespannt auf die Einspielung ihres aktuellen Programms „Homesweethome“ (enja/edel) warten. „Homesweethome“ ist, um mit den Worten Hyldgaards zu sprechen, „ein Konzeptalbum über die Ideologie der eigenen vier Wände, jenem Platz an dem man seine innigsten Gefühle zu bündeln pflegt und folglich auch am verwundbarsten ist“.
Das Album wurde ohne Übertreibung eine der größten Überraschungen und künstlerischen Herausforderungen der letzten Zeit und ist etwas ganz Unvergleichliches geworden: Hyldgaard erzählt Geschichten, über Menschen, den Alltag und Gefühle. Sie ist also Songwriterin im besten Sinn. Aber nicht nur das, sondern sie versteht es diese Songs richtiggehend zu inszenieren. „Homesweethome“ als Einheit aus Text und Musik erzeugt einen Spannungsbogen, den man am ehesten mit einem Dogma-Film vergleichen könnte. Wie dort, ist alles so direkt aus dem Leben gegriffen, so ungekünstelt und überraschend, dass sich sofort ein organisches Gefühl einstellt. Mit ihren kongenialen Mitmusikern Lisbeth Diers (perc, dr), Johannes Lundberg (db) und Gunnar Halle (tp, loops) gelingt Susi Hyldgaard (piano, rhodes) eine überaus geglückte Verquickung von spannenden Songs und aufregender Instrumentierung.
Jazz, Electronics, trance-loops und folkinspiriertes Songwriting verschmelzen zu einem innovativ-wirkungsvollen Gesamtkunstwerk.
Ein Abend auch für all jene, die den Club bisher noch nicht zu ihrem „verlängerten Wohnzimmer“ zählten; mit Susi Hyldgaard´s „Homesweethome“ sollte es endgültig soweit sein! (Thomas Haderlapp)