Aruán Ortiz Trio w/ Brad Jones & John Betsch (USA)
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Die unerschöpfliche Erfindungsgabe von Aruán Ortiz ist schlichtweg umwerfend. Das schließt die im Part 1 enthaltenen Kompositionen des Pianisten „Analytical Symmetry“ und „Fractal Sketches“ ebenso ein wie die im Part 2 folgende „Bass Improvisation“, eine spannende Interpretation von Frédéric Chopins „Etude # 6 op 10“, der sich zwei Themen von Ornette Coleman anschließen. Schon der Einstieg stimmt auf ein außergewöhnliches Ereignis ein. Dafür sorgen die exotischen Melodien, die der Drummer einer Mbira entlockt, einem ostafrikanischen Musikinstrument. […] Ortiz ist mit der afro-kubanischen Tradition vertraut, und seine zu den Mbira-Melodien auf dem präparierten Klavier kreierten perkussiven Ergänzungen und Jones’ Bassparts haben eine rituelle Ausstrahlung.
Ein längeres Bass-Intro leitet zum Part 2 dieses außergewöhnlichen Konzerts über. Wie sich Ortiz mit der von ihm neu arrangierten Chopin-Etüde auseinandersetzt, wobei er sich auf scheinbar unauflösliche, nur um Nuancen veränderte donnernde Motivreihungen einlässt, bis er als Abschluss das schon erwähnte Coleman-Thema zitiert, ist atemberaubend. Spätestens bei der außergewöhnlichen Version des Standards „Alone Together“ dürften selbst Skeptiker davon überzeugt sein, dass hier ein Künstler am Werk ist, der die Improvisationskunst neu definiert. (Gerd Filtgen über die CD „Live in Zürich“, 2018)