So 13. April 2003
20:00
„Three to Tango“ 13.-16.April 2003

Pablo Ziegler „New Tango Duo“

Pablo Ziegler: piano
Quique Sinesi: guitar
special guest: Walter Castro: bandoneon

Wie kein zweiter verkörpert der argentinische Pianist Pablo Ziegler, der mit dem Gitarristen Quique Sinesi (und dem Bandoneonisten Walter Castro) in der Frankfurter Romanfabrik gastierte, heute den authentischen Stil Astor Piazollas... Vertrackte rhythmische Wendungen fließen mit tänzerischer Eleganz aus seinen Fingern. Er verbindet sperrige, dissonante Motive, wirft dem Gitarristen lyrische Themen zu und greift die singende Melancholie des Bandoneon auf, um sie einmal mit Klangkaskaden, beim nächsten Mal mit perlenden Läufen zu konterkarieren... Pablo Ziegler verbindet die Dramatik des Tangos mit spielerisch wirkenden Jazzelementen. Zuweilen wirken die Klangfarben leuchtend wie bei Debussy oder Ravel. (Albert Schmaltz)
Der Pianist Pablo Ziegler gilt als bedeutendster Komponist und Arrangeur des modernen Tango seit Astor Piazolla. Piazolla hatte die Pforte aufgestoßen, Pablo Ziegler ging hindurch und sucht nun im Garten des Tango nach unbeschrittenen Pfaden. Als ehemaliger Pianist in den Ensembles des berühmten argentinischen Bandoneonvirtuosen ist Ziegler mit den Kompositionen Piazollas bestens vertraut und teilt auch das Faible für dessen moderne Jazzklänge. Ziegler beherzigt aber nicht nur die formalen Bauprinzipien der Musik Piazollas, er jongliert auch damit, abstrahiert und ergänzt sie. Legendär ist schon heute seine Einspielung „Libertango“, die in Kooperation mit Gary Burton entstand. Sie zeigt, wie Ziegler die Chancen nutzt, die in der Fusion nordamerikanischer Gesangstraditionen und südamerikanischer Klangbausteine liegen. Von der einen Seite leiht er sich den Umgang mit harmonischen und melodischen Transformationen, von der anderen die authentische Empfindung und die rhythmische Finesse.
Im Dialog mit dem im Tango bisher marginalen Saiteninstrument Gitarre lässt er zudem eine neue musikalische Kommunikationsform aufleben, die in überraschend vitaler Weise zuvor nie gehörte Klangsysteme schafft. Die Musik lebt natürlich auch von dem Bandoneonspiel Walter Castros. Aufmerksam und intuitiv entlockt Castros seinem Knopfinstrument ein vieldeutiges Klangspektrum, ohne dem Schmelz der Melancholie all zu sehr zu verfallen.
Ein kurzer Seitenblick, eine winzige Geste im Dialog mit dem Gitarristen Quinque Sinesi, kristallklare Übergänge - hier gelingt eine Intensität, die geradewegs die Seele berührt und einfach glücklich macht. Das wahre Tangogefühl, dieses unsentimentale, passioniert nostalgische wird bei diesen Virtuosen des Tango Nuevo niemand vermissen. (Pressetext)