Asja Valcic / Raphael Preuschl 'Velvet' (A)
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Mehr als einmal haben Violoncellistin und Bassist mit der Bassukulele gemeinsam geprobt und gespielt um im Reich der tiefen Frequenzen neues und essentielles zu erforschen.
Asja Valcic hat mit dem Violoncello, dem Instrument mit beachtlichem Tonumfang und ausgeprägten Registern als Orchester- und Kammermusikerin und als Solistin reichlich Erfahrung gesammelt, die sie als Komponistin in ihre Werke einfließen lässt.
Raphael Preuschl spielte sich mit allen tiefen Saiteninstrumenten durch alle Musikstile und setzt sein funktionsbezogenes Spiel im Jazz und seine solistische Tätigkeit in seinen Kompositionen hervorragend ein.
Die vorliegende Musik dokumentiert die Zusammenarbeit zweier Menschen, die Welt und Leben künstlerisch reflektieren und Gefühle entwickeln, die in den Kompositionen und ihrem gemeinsamen Spiel zum Ausdruck kommen. Auffallend sind Themenreichtum, stilistische Bandbreite und kompetente Interpretation. Alles, was mit den Instrumenten gesagt, gesungen und getanzt wird, ist verständlich und emotional richtig. Tongebung, Phrasierung, rhythmische Prägnanz und Dynamik sind stets dem musikalischen Inhalt verpflichtet. Dazu kommt der Sound, der die beiden Bassinstrumente selbst in komplexen Passagen unterscheidbar macht.
Beachtlich ist der große Bogen, der über jedes Musikstück gespannt ist, auch wenn oft der der Mittelteil mit einer Stimmungsänderung oder mit einem beabsichtigten Bruch überrascht, oder sich mancher Schluss einer Coda verweigert.
Vom großen Bogen profitiert allerdings das gesamte Programm. Die Musik erzählt von Weltschmerz und Aufbäumen, Gewalt und Zärtlichkeit, Sehnsucht nach Freiheit und die reine Freude am Leben. Aber die zahlreichen Themen führen nicht in die Beliebigkeit, sondern zum Diskurs des Großen in kleiner Form und Besetzung. Die ausgereiften Persönlichkeiten von Asja Valcic und Raphael Preuschl manifestieren sich in ihren Kompositionen und die sind als solche leicht zuordenbar. Vielfalt und Gegensatz haben unter einem Dach Platz gefunden und sind
gelegentlich zu einer (Jazz-)Harmonie verschmolzen. Sicherlich durch die gemeinsame Liebe zu den (Bass-)Instrumenten und durch die Lust am gemeinsamen Musizieren. (Michael Preusch)
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