Die Abschlusskonzerte der VMI AbsolventInnen im Porgy sind mittlerweile eine halbjährliche Institution, anlässlich derer nicht nur eine Prüfung abgenommen wird, sondern die Studierenden auch zeigen, wie sie (ihre) Gegenwart und Zukunft der Musik sehen und mitkonzipieren: die improvisierende Interaktion; kompositorische Entwürfe, die den Stellenwert der musikalischen Festschreibung im heutigen Kontext prüfen; und nicht zuletzt die Inszenierungen, die „show“, das mittlerweile langjährig treue Publikum wird verlässlich gut unterhalten.

Dass die Abschlusskonzerte nicht zur Nabelschau geraten, dafür sorgt schon unsere neue Lebens-Normalität, die von den VMI StudentInnen in ihrer Arbeit natürlich intensiv reflektiert wird: (Post?-)pandemie, Krieg in Europa, Entblößung politischer Korruption, Wiederbelebung alter sozialer Neid- und Konfliktmuster… auch das VMI als Institution greift diese Themen offensiv auf (internationaler Lehrkörper und StudentInnenschaft, Teilnahme am House of Europe Migrations- Songwriting Projekt gemeinsam mit anderen namhaften europäischen Musikuniversitäten); so liegt es nahe, dass auch unsere AbsolventInnen nicht nur die Kunst selbst, sondern auch deren gesellschaftliche und politische Relevanz im Blick haben.

Und zur Internationalität - dass sowohl Studierende als auch Lehrende aus buchstäblich der ganzen Welt sich in der Musikstadt Wien treffen, um sich auszutauschen, zu bereichern, Traditionen und Sprachen kennenzulernen und ihre eigenen Wurzeln und Werte einzubringen, hat das VMI von Anfang an geprägt. Erleben Sie bei diesem Abschlusskonzert, wie sich die Ensembles unter den umsichtigen Leitungen von Astrid Wiesinger und Conrad Schrenk in diesen Austausch begeben, erleben Sie ein Fest der Freude, des Friedens und aufregender Musik. (Alexander Lackner)