„Blues for Next“ lautet der programmatische Titel an diesem Abend. Und genau darauf sollten Sie sich einstellen! In Elliott Sharps Musikkonzepten gibt es so ziemlich alles, außer festgefahrene Schemata und selbstverständlich auch kaum 8-, 12- oder wie-immer-taktige Denkmuster. Blues wird hier formal, inhaltlich, aber – selbstverständlich - auch politisch verstanden. Als Ausdrucksform und Sprachrohr derjenigen, die sich mit ihrem (sozialen) Randgruppendasein abfinden mussten; damals, wie heute – traurigerweise!
Aber nicht nur diese Seite des Blues wird hörbar, sondern die Bedeutung dieser musikalischen Ausdrucksform auch in direkten Bezug mit dem „Hier und Heute“ gesetzt: So werden die Künstler an diesem Abend ein Feeling entwickeln, das irgendwo zwischen transzendierten Traditional-Überarbeitungen und elektronischem brachial Feedback-Geflirre liegen wird.
Wie von Elliott Sharp nicht anders gewohnt, erwartet das Publikum auch diesmal wieder kompromissloses, unberechenbares und grundehrliches Musikschaffen für ein intellektuell-funkensprühendes Feuerwerk im Kopf.
Begleitet wird Herr Sharp diesmal von niemand geringerem als Dean Bowman, dem Vokalisten der bizarren „Screaming Headless Torsos“ und Eric Mingus, der auf eine bewegte Vergangenheit als Bühnenarbeiter, Amateurboxer, Barkeeper und Sohn des legendären Bassisten zurückblicken kann. Ein Blick zurück nach vorne! Psychodelic-Blues! Beinahe unglaublich! (Thomas Haderlapp)