Mo 28. April 2003
21:00

Courvoisier / Mori / Ibarra „Mephista“

Silvie Courvoisier: piano
Ikue Mori: electronics
Susie Ibarra: drums

Three of downtown’s most dynamic performers join forces to form Mephista, one of the first all women supergroups. Separately the three have worked with some of the most important musicians in new music. Together they have created a whole new kind of music spanning the worlds of rock, classical, jazz and electronica. Sensitive, powerful and mystic. (downbeat)
Bei aller Dichte wirken ihre Klanglandschaften dennoch transparent. Die Musik bleibt im Vieldeutingen, sie sucht nicht nach dem vordergründig Einfachen. Mit ihrer Musik, ihrer Arbeits- und Denkweise stellt sich das Trio genau auf die Grenze zwischen westlicher Technologie-Euphorie, östlicher Spiritualität und formorientierter Rationalität. Die in Lausanne geborene Pianistin Sylvie Courvoisier bewegt sich in ihren Kompositionen entlang jener durchlässigen Linie, die die aktuelle improvisierte Musik von der notierten zeitgenössischen E-Musik trennt. Sie nutzt die Techniken und Mittel der Neuen Musik genauso virtuos, wie sie in ihren Improvisationstechniken genau darüber wieder hinausweist. Mit ihrer Musik hält sie die Grundproblematik im Jazz am Leben: die anhaltende Spannung zwischen komponierter Vorgabe und spontaner Improvisation. Diesen scheinbaren Gegensatz lotet sie bis zur letzten Konsequenz aus und hat sich dabei eine ganz eigene Handschrift angeeignet: Mit ihrer Musik steht sie jenseits der eingefahrenen Formen, jenseits auch von rein intuitivem Spiel. Nachdem der Free-Jazz das Prinzip Freiheit über jegliche Form gestellt hat, scheint es heute mehr denn je darum zu gehen, eine neue Balance zwischen freier Improvisation und unverbrauchten musikalischen Organisationsformen zu finden. (Gottfried Gesche)