Di 11. April 2023
20:30

m o s 'mnemonic' (A)

Alexander Kranabetter: trumpet, effects
Ivo Fina: guitar, effects
Johannes Wakolbinger: drums, synthesizer
zeroorigin: live video

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

Mnemonic ist in seiner ganzen elegischen und bisweilen dramatischen Schönheit für mich ein Album des Jahres... (Fritz Ostermayer)

„Mnemonic“ leitet sich vom griechischen Wort „mnēmonika“ ab, das so viel wie „Gedächtnisstütze“ bedeutet. Mneme (auch Mnemosyne genannt) ist eine titanische Muse, eine Gestalt der griechischen Mythologie, die bereits vor der Erschaffung der olympischen Götter existierte und Namensgeberin des Flusses Mneme in der Unterwelt ist, der, im Gegensatz zum Fluss Lethe, Erinnerungen statt Vergessen evoziert. Erinnerungen sind mentale Phänomene, die das Vergangene wiedererleben lassen. Sie brechen als Bilder oder Bildfetzen in die Gegenwart herein und evozieren Nostalgie, manchmal Entfremdung. Und genau diese Thematiken bilden die inhaltliche Grundlage für die Arbeit an mnemonic.

Durch gezielte Überlagerungen und Verschiebungen entsteht eine dicht verwobene Collage, die, wie beim Betrachten eines alten Filmes, Distanz und Fokus verändern: Zerstreuung und Bündelung als Spiel der Erinnerungen. Resonanzen und Echos treffen auf „zerrissene“ Motive und verfremdete Drum-Sounds. Sie sind ein Spiegel des Bruchstückhaften und beschreiben über Umwege und Seitenstränge die intime Chronik der Zerbrechlichkeit des Alltages. Dabei geht es weder um einen verklärten oder restaurativen Umgang mit der Vergangenheit noch um die Suche „nach der verlorenen Zeit“, sondern vielmehr um die Beziehung zwischen Individuum und Gruppe, zwischen der persönlichen Erinnerung und dem kollektiven Gedächtnis – mit allen Implikationen und Komplikationen. (col legno)

Mit „month of sundays“ hat ein viel versprechendes, junges Ensemble die Bühne betreten. Ihre Musik ist ebenso durchdacht wie antivirtuos, ohne Mätzchen und von einem stillen, aber beharrlichen Stilwillen beseelt. Sie scheint in eine Zukunft zu deuten, in der keine Menschen existieren, eine träumende Welt der leeren Plätze und stillen Straßen, eine Welt der Dinge, die ihren Frieden gefunden haben. (Helmut Jasbar)

Die in Wien gegründete und beheimatete Band „Month of Sundays macht nicht viel Lärm um nichts, sie macht Minimal Music, reduzierten Post Rock und entschleunigten Jazz mit Anspruch. Wer sich schon einmal näher mit isländischer Musik abseits von Björk beschäftigt hat, etwa mit Sigur Rós oder Amiina, wird schnell Parallelen in der Machart erkennen. Aber auch Unterschiede: Denn „Month of Sundays“ verzichten komplett auf die in Island so populären Streicher und erreichen ihren beeindruckenden musikalischen Fluss stattdessen allein mit Trompete, Saxophon, Gitarre und Drums. (Jazz-November Bayreuth)

... Die vier Herren ü̈ben sich in reduktiver Entschleunigung und entwickeln weite, organische Spannungsbögen. Man könnte sagen: Month of Sundays, das Jazzensemble, das wie eine Post-Rock Band denkt. (Andreas Felber)