Sa 3. Mai 2003
21:00

Dave Bargeron & Michel Godard „TubaTuba!“

Dave Bargeron: tuba
Michel Godard: tuba
Luciano Biondini: accordion
Kenwood Dennard: drums, percussion

O.k., das Instrument ist um einiges zu groß, um noch als eingeschränkt portabel zu gelten. Außerdem ist es schwer zu spielen und erfordert die ganze Kraft des Künstlers, nicht nur der Lungenflügel. Da diese Kraft nur wenige Instrumentalisten aufbringen und die Chance, mit diesem Instrument belächelt zu werden einigermaßen hoch ist, wurde es manchmal etwas lieblos und ´automatisch´ dem Stärksten in der Band zugeteilt. Dass man dabei die Bedeutung dieses Instruments weit unterschätzt hatte, stellte sich spätestens dann heraus, wenn es sich zum rhythmischen Rückgrat der Band entwickelte und plötzlich nicht mehr in der hintersten Reihe herumgrummelte, sondern beinahe unverzichtbar wurde. Die Rede ist hier natürlich vom Star des heutigen Abends, nämlich der Tuba.
Während sie, ganz besonders ihre noch größere Schwester, das Helikon, in den Marching-Bands des frühen Jazz (und auch heute noch im Mississippi-Delta) eine bedeutende Rolle spielte, nahmen im modernen Jazz andere Rhythmusinstrumente ihren Platz ein. Etwa bis Arrangeur Gil Evans seinem Orchester eine ungewohnte Besetzung vergönnte. Dies läutete die moderne Emanzipation der Tuba ein (unvergleichlich etwa Howard Johnson´s Tuba-Einleitungsriff von Jimi Hendrix´ Voodoo-chile in der Bearbeitung des Gil Evans Orchesters).
Auch Posaunist und Tubist Dave Bargeron war an der heutigen Rezeption dieses Instruments maßgeblich beteiligt und verhalf als Mitglied von „Blood, Sweat and Tears“ der Tuba sogar zum Einzug in die Hitparaden (!) der 70er.
Am heutigen Abend erleben Sie, was Bargeron und sein kongenialer Partner und Instrumentenkollege Godard aus dem schweren Blech herauszaubern werden: Riesenüberraschung! (Thomas Haderlapp)