Sa 6. Januar 2024
20:30

20 Jahre Jazzwerkstatt Wien – Die Strottern & JazzWerkstatt Wien (A)

Klemens Lendl: violin, vocals
David Müller: guitar, vocals
Clemens Salesny: alto saxophone, bass clarinet, clarinet
Martin Eberle: trumpet, fluegelhorn
Martin Ptak: trombone
Peter Rom: guitar, banjo
Clemens Wenger: piano, fender rhodes, keyboards
Bernd Satzinger: bass
Lukas König: drums, percussion

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

Sie machen wieder ordentlich Bahöl mit ihrem gehaltvollen, tiefgründigen Wienerlied/Jazz-Mischmasch im Jetztzeit-Modus, diese spritzige Kreativ-Blasn. Seit etwa zehn Jahren geht das jetzt schon gut und wird immer besser. Einmal im Jahr findet dieses famose Remasuri hierorts statt. Angefangen hat es gleich volle Wäsch. Kontrapunktische Abenteuerlichkeit trieb fortan ein kunterbuntes Spiel. Da gingen kollektive Wogen in bester Feinabstimmung hoch. Und Lendl handhabte die Syntax der Texte ziemlich intuitiv. Texte die sich an diesen humorvollen, alten und neuen Dialekt-Wortschätzen, die punktgenau die Wiener Seele ausspiegeln, delektieren. Ihren Hang zur sympathisch hantigen Liebelei, Morbidität, Melancholie, Grantlerei. Musikalisch perfekt aufbereitet. Die melodische Extravaganz genoss die Aufladung durch unkonventionelle Arrangements, reich an raffinierten harmonischen und rhythmischen Facetten, von harsch bis versponnen. Umgemodelter Wienerlied Duktus, gekrönt von Lendl & Müller, und heutiges, berührungsängstefreies Jazzverständnis, wie es die Jazzwerkstatt-Protagonisten par excellence leben, sind so ziemlich beste Hawara. Jedes Metier unterstreicht seine Eigenheiten, spielt aber auch herzhaft mit denen des anderen.
Es walzerte und polkate, Bläserfuror tobet, es dixielandelte, atonalte im fortissimo, reggaete, rührseligte. Improvisatorisch gezielt aus dem Häusl waren sie irgendwann alle. Mittlerweile kann, aus Sicht der großen Wienerliedtradition, von einer einzigartigen „Wiener Jazzkunstlied“-Form die Rede sein. Aufgeigt wird im „Jazz-Stammbeisl“. (Hannes Schweiger über das Konzert vom 5. Januar 2019)