Shake Stew 'Lila – Album Release' (A/D)
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Lukas Kranzelbinder: bass, guembri, bandleader
Astrid Wiesinger: alto saxophone
Johannes Schleiermacher: tenor saxophone
Mario Rom: trumpet
Oliver Potratz: bass
Nikolaus Dolp, Herbert Pirker: drums, percussion
special guests: Miriam Adefris: harp, Precious Nnebedum: vocals
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Meistens geht die Musik ihren eigenen Weg – umso mehr im Fall von Shake Stew. Die österreichische Formation rund um den Bassisten und Komponisten Lukas Kranzelbinder veröffentlicht im Herbst 2023 ihr sechstes Album Lila. Obwohl für dieses Jahr eigentlich kein Release vorgesehen war, stand schnell fest, dass die zwischen November 2022 und April 2023 entstandenen Aufnahmen eine magische und zum Teil ganz neuartige Stimmung besitzen. Und so bleibt die Band ihrem intuitiven Konzept treu und hält die Musik nicht künstlich zurück, sondern lässt den Stein, der 2016 mit der Gründung am Jazzfestival Saalfelden losgetreten wurde, einfach immer weiterrollen – und schickt Lila hinaus in die Welt. Als Shake Stew im April 2023 für ihr letztes Album Heat mit dem Amadeus Austrian Music Award 2023 ausgezeichnet wurde, sorgte dies für eine kleine Sensation. Das Septett war der erste Instrumental-Act seit 20 Jahren, der in der Kategorie Jazz/World/Blues gewinnen konnte – zuletzt schaffte das niemand geringerer als Joe Zawinul mit seinem Album Faces & Places. Umso bestärkter fühlte sich die Band dadurch, den nächsten Schritt ihrer musikalischen Entwicklung zu machen. Zum ersten Mal konnte Lukas Kranzelbinder für Lila eine bereits lang erhoffte Zusammenarbeit mit dem Wiener Produzenten Marco Kleebauer (Bilderbuch, Sharktank,…) realisieren. Beide Künstler sind zentrale Personen der österreichischen Musikszene, allerdings in vermeintlich unterschiedlichen Wirkungsbereichen. Wie fruchtbar eine solche genre-übergreifende Kooperation klingen kann, lässt sich auf Lila nachhören. Die vielschichtigen Kompositionen von Kranzelbinder wurden hier um eine Klangebene ergänzt, welche die Tür zu einem neuen musikalischen Kapitel von Shake Stew weit aufstößt, jedoch gleichzeitig den typischen Charakter der Band bewahrt. (Pressetext)
„…Tatsächlich handelt es sich um eine der aufsehenerregendsten Bands im europäischen Jazz derzeit. Aus dem Stand heraus vermögen sie, wie in Frankfurt schon beim Deutschen Jazzfestival 2019 zu sehen, mit einer seismisch forcierten Dynamik ein Publikum förmlich wegzublasen – nicht minder stark in der Wirkung dann jedoch auch die eher verhalteneren und gedämpften Klangbilder vor allem nach der Pause. Die Musik, Kranzelbinder ist der alleinige Komponist, ist spannungsreich in ihrer von der repetitiv kreisenden Perkussion beeinflussten Rhythmik und der polyphonen Vielschichtigkeit. Bisweilen wechselt der Leader an die vor allem in der marokkanischen Gnawamusik gebräuchliche dreisaitige Basslaute Gimbri; mit „Afrojazz“ im herkömmlichen Sinne jedoch haben Shake Stew nichts am Hut. Da ist Raum für Soli wie etwa einem furiosen im Doppel der beiden Schlagzeuger gegen Schluss, doch Kranzelbinders Handschrift als Komponist und Arrangeur gründet auf dem Geist des Kollektivgedankens im freien Jazz. Basis für das „Kultische“, von dem in der Begründung zur Jahresbestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik 2020 die Rede ist, ist vielmehr ein explizit zeitgenössischer Ansatz, unorthodox und von ungeheurer Frische, mit einem markant eigenen Sound.“ (Frankfurter Rundschau, August 2023)