STROMWeisen ist die erste Zusammenarbeit der beiden Musikerinnen Eva-Maria Karbacher und Lara Süß mit Performerin und Tänzerin Magdalena Hofmann. Die Kombination eines kontinuierlichen, nicht-enden-wollenden Klangteppichs von Saxophon, Stimme und Electronics mit einer abstrakten, minimalistischen Bewegungssprache lässt spannungs- und abwechslungsreiche Momente entstehen. Dabei gestaltet sich der gemeinsame Spielfluss nicht nur in einem aufeinander Reagieren, sondern auch im Interagieren. Das Stück entsteht im Moment, in einem nicht-hierarchischen und interaktiven Miteinander, getragen von einer aufmerksamen, bewussten Wahrnehmung aller Beteiligten. Melodische Weisen kreuzen sich mit geräuschhaften Klangfacetten. Innerliche, natürliche Körperbewegungen wie der Atem, der Blutfluss und der Herzschlag werden "unter die Lupe genommen" und vergrößert. Der Tanz von Hofmann inspiriert die Musikerinnen Karbacher und Süß zu neuen Tönen, die wiederum Einfluss nehmen auf die Dramaturgie der tänzerischen Performance.

Es ist ein Fließen, ein Strömen, ein Strom, mal insistierend und wild, mal sanftmütig und sinnlich - auf jeden Fall immer in Bewegung und niemals gänzlich still.

ÜBER DIE KÜNSTLERINNEN
Interrupted Lava wurde von Lara Süß (voc) und Eva-Maria Karbacher (sax) 2020 in Basel gegründet. Die beiden Musikerinnen begegnen sich in einem dynamischen Dialog, schlagfertig und energiegeladen, konzentriert und offenohrig. Es entsteht eine vielschichtige Musik, die eigene Wege nimmt, Grenzbereiche erkundet und Unerwartetes als neue Möglichkeit in den Spielfluss integriert. Die Stimme und das Saxophon ergänzen sich mal zu einem viskoelastischen Strom, dann wieder zu einem fragilen Gebilde. Eng verwobene Texturen wechseln sich mit konsonanten Klangwelten ab.

Lara Süß ist eine deutsche Stimm- und Improvisationskünstlerin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind "extended voice" Techniken, die szenische Darstellung von Klang und die Suche nach künstlerisch-kreativen Verbindungsmöglichkeiten von Stimme und Körper. Des Weiteren setzt sie vermehrt Video- und Audio-Aufnahmen sowie eigene Texte ein.

Nach ihrem Musik und Bewegungsstudium, führte sie ihre Ausbildung an der Musikakademie Basel im Master Freie Improvisation bei Prof. Alfred Zimmerlin und Prof. Fred Frith fort. Sie ist Gewinnerin des Video-Wettbewerbs "Musical thoughts 4u" im Jahr 2020 und Finalistin des Rhonefestivals #Liedinnovation 2022. Sie arbeitet mit verschiedenen Musiker*innen und Künstler*innen an Projekten, gastierte beim Ensembles Metajean, Zürich und dem Vocal Cargo Collective, Bern und ist Gründungsmitglied des COLLIDE Quartett, Köln/ Siegen. Ihr Stück PHOBIA, welches sie gemeinsam mit dem Saxophonisten und Multimedia-Künstler Chi Him Chik entwickelte, wurde im Oktober 2020 am Stadttheater Basel uraufgeführt. 2021 veröffentlichte sie mit ihrem Duo Meandertale ein Album bei Leo Records. Als Performance-Künstlerin transkribiert Lara Süß Musik und Sprache in szenische Bewegung und kreiert dadurch Bilder und Impressionen, die dem Zuschauer ein breites Assoziations- und Interpretationsspektrum erlauben.

Eva-Maria Karbacher, 1992 in Zürich geboren, ist eine Saxophonistin und Improvisatorin und arbeitet in den Bereichen freie Improvisation, experimentelle Musik und zeitgenössische Musik. Mit ihrer Musik erkundet sie die unterschiedlichen Klangmöglichkeiten des Saxophons und kombiniert diese mit melodischen Elementen. Improvisation und Neugier nach neuen Klängen bilden den Kern ihrer musikalischen Arbeit.

Eva-Maria Karbacher tritt europaweit als Soloimprovisatorin sowie in verschiedenen Formationen und Ensembles auf, unteranderem mit dem Duo „Karbacher-Vryzas“ (mit Dimos Vrzyzas, Violine) oder dem Duo „Around the Corner“ (mit Victor Barcelo, Perkussion). Sie ist Präsidentin der FIM Basel (www.fimbasel.ch), welche eine monatliche Konzertreihe für improvisierte Musik und Tanz in Basel veranstaltet.
Eva-Maria Karbacher studierte Saxophon und Musikpädagogik an der Hochschule Luzern in der Saxophonklasse von Sascha Armbruster und Beat Hofstetter sowie in Berlin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler. Anschliessend vertiefte sie ihre Fähigkeiten als Improvisatorin mit einem Master of Arts in Spezialisierter Musikalischer Performance in der Improvisationsklasse von Alfred Zimmerlin und Fred Frith an der Musikakadmie Basel.


Magdalena Hofmann studierte zuerst den Bachelor Musik- und Bewegungsorientierte Soziale Arbeit in Regensburg. Neben dem Studium war sie in zahlreiche Tanzprojekte involviert, mit Auftritten u.a. bei den Regensburger Tanztagen. Den Masterstudiengang Music & Movement Rhythmik-Performance absolvierte sie an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Ihr Schwerpunkt lag auf dem Zeitgenössischen Tanz in Verbindung mit Musik, Sprechkunst und neuen Medien. Durch einen Erasmus Aufenthalt studierte sie zwei Semester Tanz in Oulu, Finnland und war Teilnehmerin beim Oulu Dance Hack 17. Anschließend ging sie für ein Semester nach Shanghai, China und leitete mit zwei Kommiliton*innen ein Performanceprojekt.
Während ihres Studiums inszenierte sie in Trossingen eigene Produktionen sowohl Solo- als auch Gruppenstücke, mit Auftritten u.a. bei Ausstellungen des Kulturvereins Villingen-Schwenningen e.V. und dem NAKT unplugged Festival in Hamburg. Durch Praktika bei She She Pop und God ́s Entertainment lernte sie deren Arbeit intensiv kennen und sammelte Erfahrungen als Regiehospitanz. 2023 erhält sie die Debütförderung Tanz der Landeshauptstadt München und wird im Pathos Theater eine Performance zu Schönheits- und Rollenbildern in Social Media realisieren.