Portrait Ivar Roban Krizic – IRK Digital Doppelgänger
Was passiert mit einem Improvisator, wenn er mit einem digitalen Spiegel seiner selbst konfrontiert wird? Wie beeinflusst der Prozess der Schaffung eines interaktiven, ko-kreativen musikalischen Software-Agenten unser Verständnis von der Praxis der freien Improvisation? Und auf welche Weise manifestiert sich all dies in einem performativen Kontext?
In "Digitaler Doppelgänger" hat der Künstler eine interaktive KI-Software mit mehreren Jahren seines eigenen Kontrabassspiels trainiert, so dass der Algorithmus sein musikalisches Vokabular an seine kybernetischen Neigungen anpassen kann. Sie nutzen ein zugrunde liegendes Rechengerüst, um improvisatorisches Verhalten zu simulieren und die KI in einen gleichberechtigten Mitspieler und Mitschöpfer zu verwandeln.
Die KI erhält auch ein materielles und ephemeres Abbild ihres Schöpfers. Der Klang wird in ein anderes Instrument mit einem speziell konstruierten Rahmen eingebettet, der mit Kontaktlautsprechern präpariert ist, und ein verzerrtes und rechnerisch verknüpftes Bild des Künstlers wird auf diese Struktur projiziert, wodurch eine symmetrische Hierarchie entsteht, sowohl akustisch als auch visuell.
Das Projekt "Digitaler Doppelgänger" zielt darauf ab, Technologie für die ästhetische Forschung einzusetzen und sie gleichzeitig einer humanistischen Befragung und Prüfung zu unterziehen. In diesem Sinne will das Projekt zum Nachdenken über die Annäherung an das digitale Zeitalter und seine Folgen für die Entwicklung ästhetischer Vorstellungen anregen.What happens to an improviser when they are confronted with a digital mirror of themselves? How does the process of creating an interactive, co-creative musical software agent inform our understanding of the practice of free improvisation? And in what way does all of this manifest itself in a performative context?
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