Bei der musikalischen Improvisation in offener Form liegt der Schwerpunkt auf der Dynamik des Feedbacks des Ensembles im Moment der Aufführung und nicht auf zentraler Kontrolle; ein System, das weit vom Gleichgewicht entfernt ist (eines, das zu extrem riskanten Momenten des positiven oder "durchdrehenden" Feedbacks einlädt). Paradoxerweise wird diese gleichgewichtsferne "Offenheit" jedoch durch eine Art kybernetische "Schließung" ermöglicht. Improvisatoren, die in diesen Bereichen arbeiten, versuchen in der Regel, einen sehr persönlichen - bisweilen ikonoklastischen - Ansatz zu entwickeln, und zwar durch einen Prozess der "Abstimmung" zwischen Akteur und klangerzeugenden Werkzeugen und nicht durch das Erlernen einer musikalischen "Sprache" an sich. Dabei trennen sie die internen Abhängigkeiten (ihre Geschlossenheit) von den Abhängigkeiten zwischen System und Umgebung (ihre Offenheit), während sie gleichzeitig beide aufeinander beziehen.