Azolia 'Not About Heroes' (BE/USA/D/CH)
Sophie Tassignon: vocals
Susanne Folk: alto saxophone, clarinet
Lothar Ohlmeier: bass clarinet, soprano saxophone
Andreas Waelti: bass
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Bis zum glanzvollen Finale nutzt Sängerin Sophie Tassignon ihre schöne, fast schwerelos anmutende Stimme als kraftvolles, zutiefst menschliches Instrument, das gemeinsam mit Klarinette, Saxophon und Bass Zwiesprache hält, dabei ganz im Sinne Owens unterschiedlichste Facetten menschlicher Gefühle zum Leben erweckt. (Ulrich Grunert, SVZ., 07.10.2022)
Azolia wird zusammen von der Sängerin Sophie Tassignon und der Saxophonistin und Klarinettistin Susanne Folk geleitet und präsentiert eine einzigartige Besetzung, die von renommierten Musikern, nämlich dem Klarinettisten und Saxophonisten Lothar Ohlmeier und dem Bassisten Andreas Waelti vervollständigt wird. Not About Heroes, veröffentlicht am 29. Januar 2021 auf JazzWerkstatt Records, ist das dritte Album der Band, ihr erstes mit einem einheitlichen Thema und der Verwendung bereits vorhandener Texte. Die Musik verbindet Wilfred Owens Erzählungen über das Grauen des Schlachtfeldes mit geschmeidigen Melodien und lyrischen Improvisationen, die diese Worte aus vergangenen Generationen sowohl elegant zeitlos als auch brisant aktuell wirken lassen.
Owen schrieb seine Gedichte aus eigener Erfahrung. Er wurde 1917 im Kampf verwundet, sein diagnostiziertes ‘psychisches Trauma’ würde man heute als Posttraumatische Belastungsstörung bezeichnen. Während des Genesungsprozesses im Lazarett schrieb er viele seiner Werke. Im Sommer 1918 kehrte er zu seinem Regiment zurück und wurde einige Monate später in Frankreich getötet. Der Großteil seiner Gedichte wurde posthum veröffentlicht und verlieh seinen bereits ruhelosen Versen jene gespenstische Luft der Weisheit, die über den Tod hinaus sendet.
‘Krieg zur Beendigung aller Kriege’. So nannte man den Ersten Weltkrieg, als das Ausmaß der Schrecken sichtbar wurde. Mehr als ein Jahrhundert später hat sich dieser idealistische Spitzname mit beunruhigender Häufgkeit als Wunschdenken erwiesen. Auf 'Not About Heroes', dem eindringlichen und hoffnungsvollen Album des Berliner Quartetts AZOLIA, sind die Worte des britischen Dichters Wilfred Owen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zu prächtigen Wandteppichen aus intensiver Antikriegshaltung und drängendem Optimismus verwoben.
Trotz der Tragik in Owens Erfahrungen und der Finsternis eines Großteils seiner Werke ist es eher Hoffnung auf Frieden als Kriegsangst, die aus AZOLIAS transzendierend hinreißender und faszinierender Musik hervorgeht. Indem sie diese Gefühle in einen so tief bewegenden und erfnderischen Kontext stellt, zelebriert AZOLIA die transformative Kraft der Phantasie, die dem Hörer eine Welt voller Möglichkeiten schenkt.
Das seit 11 Jahren bestehende Jazz Quartett AZOLIA tourte nicht nur mit seinen bisherigen zwei Alben durch Deutschland und Belgien, sondern machte auch international auf sich aufmerksam, als es von dem Generalkonsulat Chengdu und Kanton 2014 und 2016 eingeladen wurde, zweimal mit seiner außergewöhnlichen Besetzung durch Südchina zu touren.
AZOLIA besteht aus vier Individuen, die alle vorwiegend innerhalb der Jazzszene jeweils durch weitere eigene Projekte hervorgetreten sind. (Pressetext)
Der dunkel gefärbte Kammer-Jazz kommt ohne Schlagzeug aus, nicht aber ohne Tassignons eindringliche, klare, den Bandsound prägende Stimme, wie die soeben veröffentlichte dritte CD “Not About Heroes” erneut demonstriert. (Andreas Felber, Ö1)