Mo 26. Mai 2003
21:00

Ellery Eskelin & Andrea Parkins & Jim Black „Imaginary Views“

Ellery Eskelin: saxophone
Andrea Parkins: accordion, sampler
Jim Black: percussion

Seit mehr als einem Jahrzent ist er ein Geheimtipp. Ellery Eskelin, 1959 in Wichita, Kansas, geboren, gehört zu den interessantesten Jazzpersönlichkeiten unserer Zeit. Mit einen voluminösen Ton, der an Jazzlegenden wie Gene Ammons und Illinois Jacquet erinnert, mäandert der Tenorsaxophonist zwischen Tradition und Avantgarde, zwischen Swing und New Thing. Mit der pfiffigen Akkordeonistin und Pianistin Andrea Parkins und dem agilen Drummer Jim Black musiziert Eskelin schon sei 1994. Die 12 kurzen Teile der Suite „Imaginary Views“ bilden Stationen auf einer Reise durch alle möglichen Stile und Stimmungen, von der radikalen freien Improvisation bis hin zu energetischen, repetitiven Rock-Mustern. Manchmal klingt die Musik des traumwandlerisch eingespielten Trios wie ein imaginärer Soundtrack. Aus dem Nebel tauchen unverhofft Motive auf, die ebenso schnell wieder aufgelöst werden, es entstehen Stimmungen, die sogleich wieder zerfallen. Ganz am Schluss dieses erreignisreichen Hörabenteuers machen sich die drei in sehr eigenwilliger Weise an Thelonious Monks „Oska T“ und zeigen dabei, dass sie mit allen Wassern gewaschene Jazzer sind. (Nick Liebmann)