Karl Ratzer Trio (A/USA)
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(...) Über die bestechende Qualität des Trios gibt es eigentlich keine Worte mehr zu verlieren. Es gehört wohl ohne Übertreibung zu den homogensten, reaktionsdichtesten in der Jazzwelt. Die drei Musiker erwecken zudem den Eindruck, das Laid Back-Prinzip auf eine neue Ebene gehievt zu haben. Trotz aller Gelassenheit, die Musik kocht unter der Oberfläche. Die Improvisationen der drei „Maitres“ sind immer wieder aufs Neue von erlesener Gediegenheit und Brillanz. Rollenspiele gemäß Solist/Begleiter sind mit selbstverständlicher Wertigkeit aufgehoben. Schaffensprinzip ist eine in sich stimmige Parität, die das außerordentliche dialogisch-improvisierte Zusammenspiel unentwegt anregt.
Als Appetizer hat Ratzer gern gespielte Fremdthemen ausgewählt. U.a. Sam Rivers „Beatrice“, den Standard „With A Song In My Heart”, einen Blues von Claudio Roditti. Unentwegt finden die Musiker im formalen Grundstock der Stücke neue Winkel, um davon ausgehend die eigene Intuition auf den Weg zu schicken. Bravourös werden unverbrauchte harmonisch/melodische Progressionen bzw. rhythmische Ausweitungen, Neuvermessungen – die Korrelation zwischen Herbert und Curtis kann verschränkter nicht sein - mit nötiger Unaufgeregtheit hingezaubert. Durch die in Ratzers Spiel immer ausgeprägter sich formulierende Fähigkeit der Wesenskernerfassung eines musikalischen Aggregatzustandes, illuminieren die Erzählungen in besonderer Klarheit, Reinheit, Sensibilität, Geschmack. Zusammengezogen: raffinierte Einfachheit in ganz großer Meisterschaft. (...) (Hannes Schweiger)