Seine Stellung im weitgefassten Metier Funk Jazz begründete er als langjähriger Bläsersatz-Leader und maßgeblicher Arrangeur von „Mr. Dynamite“ James Brown ein. In enger Verbundenheit mit diesem schickte Wesley den Funk auf Reisen. Alsbald besaß er den besten Ruf als funkiest Posaunist. Die Liste der Kooperationen in denen Wesley die Horn-Section veredelte reicht u.a. von Count Basie, Ray Charles, George Benson, Oskar Peterson, Whitney Houston bis De La Soul. Zu Beginn der 1970er Jahre rief er die ruhmreichen JBs ins Leben. Nach über 50 Jahren lassen sie immer noch die Funken sprühen. Aktuell hat Wesley, auch letzter Aktiver der Brownschen Hörner, die JBs neu formiert und verjüngt. Und die Band funk-tioniert auf Taktstrich und Cue. Exaktest platzierter, trockener Groove, als irisierender Energizer. Der Bass schleuderte Hooklines nach Belieben raus. In Feinabstimmung mit dem Präzisionsbeat vom Schlagzeug, der den Back-Beat voller ungerader Akzentuierungen aufputscht. Von der Gitarre drängen unentwegt zusätzliche, vorantreibende Akkordfolgen ins Geschehen. Darüber tanzen messerscharfe, punktgenaue Bläsersätze im Stakkato-Modus. Unvergleichlich lässig ziehen dabei Off-Beat Extravaganzen ihre Bahnen. Arrangiert mit dieser untrüglichen Funkiness von Wesley. In all dieser Kollektivbeschaffenheit sondern zudem spritzige Soli ihre Leuchtkraft ab. Die Formel, die einst ein anderer berufener „Funkianer“-James „Blood“ Ulmer- apostrophierte, „Jazz Is The Teacher, Funk Is The Preacher“ geht zweifelsohne auf Fred Wesley zurück. (Hannes Schweiger)