Di 10. Dezember 2024
20:30

Travestie der Liebe – Ein literarisch-musikalischer Abend mit Ethel Merhaut und Gerti Drassl (A)

Texte von Else Lasker-Schüler, Vicki Baum & Else Feldmann.

Gerti Drassl: recitals
Ethel Merhaut: vocals
Ilse Riedler: tenor, soprano saxophone, clarinet
Belush Korenyi: piano
Clemens Gigacher: bass
Barbara Juch: dramaturgy

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

Um drei Pionierinnen der 1920 und 1930 spinnen Publikumsliebling Gerti Drassl, die Sängerin Ethel Merhaut sowie die Dramaturgin Barbara Juch ihre erste künstlerische Kooperation.

Gerti Drassl liest ausgewählte Texte von Vicki Baum, Else Lasker-Schüler und Else Feldmann. Ethel Merhaut, als ausgewiesene Kennerin der Musik der 1930er Jahre, ergänzt dies musikalisch mit ihrem Trio. Gemeinsam erkunden sie das Spannungsverhältnis weiblicher Erfahrungen und spannen den Bogen von den 1920 und 1930er Jahren bis in die Gegenwart: zwischen Selbstermächtigung und Unterdrückung, zwischen Idealisierung und Abwertung, zwischen Intimität und Öffentlichkeit.

Die Pionierinnen

Vicki Baum (*1888 Wien, †1960 Hollywood) war die unbestrittene Königin der Unterhaltungsliteratur und eine der meistgelesenen Autorinnen ihrer Zeit. Ihr Roman „Menschen im Hotel“ war ihr größter Erfolg und wurde in Hollywood mit Greta Garbo verfilmt.

Auch Else Lasker-Schüler (*1869 Elberfeld, †1945, Jerusalem) war ihrer Zeit voraus: Mir ihrer expressionistischen Lyrik und ihren exaltierten Selbstinszenierungen in Pagenschnitt und Pluderhosen brachte sie das Selbstverständnis ihrer männlichen Kollegen gehörig ins Wanken.

Und schließlich erregte Else Feldmann (*1884 Wien, ermordet 1942 in Sobibor) mit ihren literarischen Milieustudien über die Elendsviertel Wiens großen Aufsehen. Sie hielt dem damals so gängigen Bild der privilegierten, unabhängigen „Neuen Frau“ die Lebensrealität der Arbeiter:innen entgegen — auch in der titelgebenden Erzählung „Travestie der Liebe“. (Pressetext)