Mo 28. Oktober 2024
19:00

Gloria Damijan: piano, toy piano, percussion, objects
Laura Pudelek: cello, effects
Michael Zacherl: scivolo

Christof Zurbuchen: clarinet

Ein funktionierendes Stück zu improvisieren, bedeutet die Balance zu finden zwischen einem Trance- ähnlichen Zustand, in dem die Aufmerksamkeit auf den Moment und das Loslassen gerichtet ist und dem Bewusstsein einer Aufgabe verpflichtet zu sein: Eine Gesamtkomposition zu schaffen, die etwas kommuniziert. Jeder Klang ist möglich, ob Melodien oder Geräusche, jeder Stil, jedes Genre, jede Bewegung.

Gloria Damijan, Laura Pudelek, Michael Zacherl und Christof Zurbuchen verbindet der multidisziplinäre Zugang zur Improvisation, die Inspiration durch Transformationsprozesse zwischen Bild, Klang und Bewegung. Auch der undogmatische Zugang zur Improvisation und die stilistische Vielfalt seien als verbindende Elemente erwähnt. Sie kennen einander aus der Zusammenarbeit innerhalb diverser Projekte, nun wollen sie ihren musikalischen Austausch intensivieren und erstmals im Quartett einen Abend gestalten.

GLORIA DAMIJAN – Klavier, Toy Piano, Percussion, Objekte
Gloria Damijan ist Musikerin, Performerin und Komponistin im Bereich zeitgenössischer Musik, experimenteller Improvisation und Klangkunst.
Abgeschlossenes Instrumentalpädagogik-Studium im Fach Klavier an Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, sowie abgeschlossenes Konzertfachstudium am Konservatorium Prayner. Im Zuge des Studiums an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien Schwerpunktsetzung im Bereich experimentelle Improvisation und Neue Musik.
Mitbegründerin des Vereins ‚snim-spontanes netzwerk für improvisierte musik´.
Kompositorischer/Improvisatorischer Schwerpunkt ist die elektroakustische Erweiterung und Verschmelzung akustischer Klänge , wobei durch extreme Verfremdungseffekte bewusst die eigenen Vorstellungsmöglichkeiten im Bereich verschiedener Parameter, wie Klang, Rhythmus, Struktur, Dramaturgie herausgefordert werden.
Über das Toy Piano:
Ursprünglich aus der Not heraus geboren, eine Alternative zum Klavier zur Verfügung zu haben, da nur in sehr wenigen Räumen für improvisierte Musik ein Flügel zur Verfügung steht, wurde das Interesse für das Toy Piano durch die Beschäftigung mit dem Werk von John Cage geweckt. Um den Klangraum dieses Instruments um dessen Innenleben zu erweitern, folgten die Demontage des Resonanzbodens sowie die Kombination mit verschiedenen klanggenerierenden Objekten. Somit hat es eine Eigendynamik hin zum selbstgebauten Klangkörper entwickelt

LAURA PUDELEK - Violoncello
Lebt und arbeitet als Live- und Studiomusikerin, Komponistin sowie Performance- Künstlerin in Wien. Sie studierte Violoncello mit den Schwerpunkten Improvisation und Neue Musik an der Musikhochschule Mainz und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Raphael Wallfisch, Wolfgang Aichinger, Burkhard Stangl, Gunther Schneider und Manon Liu Winter.
Ihre künstlerische Bandbreite reicht von freier Improvisation und zeitgenössischer Musik über die Genres Pop und Noise bis hin zu zeitgenössischem Tanz und Performance. Nach zahlreichen Auftritten und Alben mit der Chamber-Pop-Band Dawa widmet sie sich aktuell vor allem der freien Improvisation. Musik und Projekte u. a. mit snim – spontaneous network for improvised music, Schaum, Christian Konrad Schröder, Tomas Novak, Nicholas Hoffman, Jaskaran Anand und Robert Stejn.
Improvisation beginnt für mich mit der Spannung des Raumes, die durch die Architektur, die Menschen, mit denen ich improvisiere, und das Publikum entsteht. Ich folge meinen Impulsen, indem ich agiere, reagiere und auf die Spannung höre. Indem ich diese Impulse aneinanderreihe, versuche ich, einen Flow zu erzeugen. Ich brauche das Unerwartete. Mit Hilfe von technischen Geräten, die ich an das Cello anschließe, kann ich mit Loops und Klangeffekten improvisieren und eine Reise durch verschiedene, vielschichtige Klanglandschaften antreten. Es muss mich emotional berühren; nur dann kann ich mit meinem Cello etwas erzählen.

MICHAEL ZACHERL - scivolo 
* Wien, Österreich 
Klangkünstler, Musiker, Komponist und Ingenieur, lebt und arbeitet in Wien.
seit früher Jugend Beschäftigung mit elektronischen Klangerzeugern und präparierten traditionellen Instrumenten. Ab 1987 Ausbildung in traditioneller afro-kubanischer und afrikanischer Perkussion sowie New-Percussion u.a. bei André Várkonyi, Guem, Famoudou Konaté, Oussama Chraïbi, Gilson de Assis, Mitglied in verschiedenen Percussion-Ensembles.
Seit 2003 freie Improvisation mit Elektronik, 2005 Gründung des Duos blauwurf mit Eric Schörghofer. 
2013 Abschluss des Lehrgangs für Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst/Wien. 
Mitglied des Kollektivs snim – Spontanes Netzwerk für improvisierte Musik – und des Vienna Improvisers Orchestras. 
Live-Performances im Bereich von Improvisation bis Interpretation. Solo-Auftritte mit selbstentwickelten elektronischen Instrumenten sowie elektroakustische Präsentationen eigener und fremder Werke im Rahmen von Festivals und Residencies im In- und Ausland.

CHRISTOF ZURBUCHEN – Bb-Klarinette, Effekte
Lebt in Luzern - CH; Improvisation mit Tanz, Performance, Malerei, Text, Musik.
Begann zuerst Klarinette zu spielen und Jam-Sessions zu organisieren, bevor er auch als Keyboarder für div. Rock-Bands arbeitete. Ausweiten der Möglichkeiten auf der Klarinette durch Mikrophone, akustische und elektrische Effekte.
Studien und Workshops bei Jürg Morgenthaler, Roberto Domeniconi, Zürich, Don Li, Bern, Christy Doran, Barre Phillips, Urs Leimgruber, Luzern und Hans Koch, Biel/Bienn.
Spielte in diversen Projekten mit Urs Leimgruber, Roberto Domeniconi, Hans Koch, KA,
Hans Hassler, Pelayo Arrizzabalaga (Zug/Madrid), Edward Reardon (Wien/Chicago), u.v.m.
War 10 Jahre lang ein aktives Mitglied der Werkstat für Improvisierte Musik Zug, sowie
auch Mitglied des Oxymoron-Orchesters unter Josep Maria Balanya.
Zurzeit arbeitet er Solo, mit dem Quartett Fluxius und ZUDO.
Records, Basel), sowie mit Obretenov / Zurbuchen dem Wow Trio (Föhntön Studio,
Zug / Eigenverlag), Fluxius und ZUDO (Prefermusic)
Jährliche Konzert-Tourneen im In- und Ausland.
Ich komme aus keiner musikalischen Tradition, weder einer klassischen noch einer anderen. Ich habe keine Schule, die mich lehrte wie etwas zu sein hat. Alles, was mich berührt, bewegt, kann mich interessieren. Die Energie des Rock, die Expression des Jazz, die Hitze des Funk, Blues, HipHop, elektronische Musik, mein Ding ist das Unterschiedliche, Diverse und Dasselbe: Echtheit, Originalität, Intensität, Dringlichkeit, Eigen Sicht.