Do 9. Januar 2025
19:00

Portrait Matthias Loibner 'irr/licht'

Sarvin Hazin: kamancheh
Matthias Loibner: hurdy gurdy, electronic
Manu Mitterhuber: ambisonics fx

irr/licht
(loco, loca - der/die Verrückte)

Der Klangraum, den Sarvin Hazin, Matthias Loibner und Manu Mitterhuber mit Kamancheh, Drehleier und Ambisonics-Effekten gestalten, ist inspiriert von den Erzählungen "Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus" von Christine Lavant und "Three Drops of Blood" von Sadegh Hedayat - beide handeln vom Aufenthalt in psychiatrischen Kliniken in den 1930er Jahren.

Wo sich harsche und zarte Klänge und ewiggleiche Melodien von Schmerz und Verzweiflung - aber auch von Idylle oder Momenten der Klarheit und des Friedens - wie Gedanken im Kreise drehen, entsteht eine klangliche Spirale zum Eintauchen in eine andere, eigene Wirklichkeit.

Sarvin Hazin, klassisch ausgebildete Geigerin und Kammermusikerin, ist mit iranischen und kurdischen Musiktraditionen vertraut und Teil der europäischen Jazzszene, lebt und arbeitet in verschiedenen musikalischen Welten. Ihre Beschäftigung mit traditioneller Musik ist sowohl eine Inspirationsquelle für persönliche und authentische Klänge als auch eine Mission der ständigen Neuerfindung und Übersetzung von Musiksprachen.

Matthias Loibner ist mit seiner Drehleier permanent auf Wanderschaft quer durch Stile und Zeiten. Als gefragter Künstler in unterschiedlichsten Ensembles und Projekten in aller Welt sammelt er die Eindrücke seiner Reisen, Beobachtungen und Begegnungen im faszinierenden Klang der Drehleier. Uralt, noch nie gehört, sanft und sägend, kratzend und wunderschön entstehen dabei zeitlose Hörbilder, gespeist aus einem großen Repertoire zwischen Klassik, Elektronik, Tradition und Imagination.

Manu Mitterhuber arbeitet als Live-Musiker im Bereich der improvisierten, experimentellen und Popmusik, als Sounddesigner und Komponist für zeitgenössischen Tanz und Theater und als Musikproduzent für verschiedene Bands und Projekte. Im Jahr 2019 ist er Mitbegründer der OTTO Kulturgenossenschaft, einer partizipativen Initiative für kommunale Kulturbedürfnisse in Ottensheim, die einen Konzertort (Alter Bauhof) entwickelt und betreibt. Ein wachsendes Interesse an der Vermittlung von Klang an ein Live-Publikum und die Kombination von analytischen und künstlerischen Fähigkeiten in den Bereichen Akustik, Elektronik und Komposition führten zu dem Projekt OTTOsonics, das er 2021 initiierte. ‎