Fr 27. Juni 2003
21:00
Jazzfest Wien presents

Vienna Art Orchestra „Duke Ellington’s Sound of Love“ (CH/A/D/Rus/I/Bra/USA/Aus)

Anna Lauvergnac: voice
Thorsten Benkenstein: lead trumpet
Matthieu Michel,Thomas Gansch, Bumi Fian: trumpet
Adrian Mears, Robert Bachner, Christian Muthspiel, Ed Partyka: trombone
Klaus Dickbauer, Florian Bramböck, Harry Sokal, Andy Scherrer, Herwig Gradischnig: reeds
Alegre Corrêa: guitar
Georg Breinschmid: bass
Mario Gonzi: drums
mathias rüegg: leader

Die wohldosierte Mischung aus Erstligaspielern, die auch Solokarrieren haben und Musikern, die obwohl handwerklich superb, keinen eigenen Ausdruck anstreben, macht aus dem Vienna Art Orchestra erst jenen überragenden Klangkörper des österreichischen Jazz, als der er international gerühmt wird. Gerne wird es als Jazz-Nationalorchester angesehen. Bei genauerem Hinsehen entdeckte man immer auch grandiose Instrumentalisten aus anderen Herren Länder: etwa den französischen Trompeter Matthieu Michel, den brasilianischen Gitarristen Alegre Correa, den russischen Flügelhornspieler Arkady Shilkloper.
1977 vom gebürtigen Schweizer Mathias Rüegg gegründet, etablierte sich das Ensemble rasch national und ab 1981 auch international. Mehr als dreißig Platteneinspielungen und zahllose Tourneen, die in über 40 Länder führten, zeigen eindrucksvoll, daß auch Großformationen wirtschaftlich überleben können, wenn künstlerisch alles paßt. In den letzten Jahren haben sich die nachvollziehbaren Melodien gehäuft, scheinen die zahlreichen Metamorphosen des Vienna Art Orchestra zielgerichtet gewesen zu sein: raus aus dem Avantegarde-Ghetto hin zu einer kulinarischeren Spielkultur, die die reichen Traditionen zwischen Ellington und Mingus aufnimmt und zeitgemäß interpretiert.
Zum 100. Geburtstag des großen Duke Ellington erwies Rüeggs Großensemble mit der famosen CD „Sound of Love“ originelle, weil pianolose Reverenz an den wohl wichtigsten Komponisten des Jazz. An diesen Meilenstein will das beliebte Vienna Art Orchestra heuer anschließen und plant im Rahmen des Jazz Fest Wien, eine weitere opulent tönende Hommage an den Duke, die in der Folge als CD feil werden wird. Zu diesem Anlaß kommen Freunde gediegener Sounds ebenso auf ihre Kosten, wie Liebhaber rescher Soli, die sich in unbekannte Soundterritorien aufmachen. Ein weiteres Plus ist die italienische Sängerin Anna Lauvergnac, deren Ausdruckskraft vor allem in den Balladen liegt. Subtilität, Widerborstigkeit, Gaudi, harmonische Raffinesse, klangliche Eleganz, erdige Grooves und schwelgerischem Melodienreichtum - das Vienna Art Orchestra steht für vieles Gutes. (Jazzfest Wien)