Fr 12. Dezember 2025
20:30

Jowee Omicil 'sMiLes' (CA)

Jowee Omicil: saxophone, clarinets, flutes, cornets, rhodes, vocals
Jonathan Jurion: piano
Jendah Manga: bass
Dylan Choisi, Yoann Danier: drums

Wir starten ca. 1/2 h vor Konzertbeginn den Live-Stream (Real-Time, nach Konzertende nicht mehr abrufbar!). Durch Klicken auf "Zum Livestream" öffnet sich ein Fenster, wo Sie kostenlos und ohne irgendeine Registrierung das Konzert miterleben können. Wir ersuchen Sie aber, dieses Projekt über "Pay as you wish" zu unterstützen. Vielen Dank & Willkommen im realen & virtuellen Club!

FREIHEIT MIT JEDEM TON

Man könnte fast sagen, Jowee BasH! Omicil kommt von einem anderen Planeten – oder zumindest aus einer Welt, in der Genres keine Grenzen sind, sondern Sprungbretter in die Freiheit. Der kanadisch-haitianische Musiker, Komponist und Lebensphilosoph ist ein musikalischer Tausendsassa, dessen Virtuosität sich über Saxophone, Klarinetten, Flöten, Taschentrompete, Rhodes, Piano, Stimme und vielen anderen Klangerzeugern erstreckt. Jeder Ton ist Ausdruck seiner unbändigen Kreativität, jedes Instrument eine Erweiterung seines freien Geistes.

Ein Manifest der Authentizität
sMiLes, das 11. Album von Jowee, ist ein Manifest kompromissloser Authentizität. Es feiert den eigenen Ausdruck, die Schönheit des Unvollkommenen und den Mut zum Risiko. Was auf den ersten Blick wie ein rebellisches Geflecht wirkt, entpuppt sich als klares Bekenntnis zu grenzenloser Freiheit – der rote Faden, der all sein Schaffen verbindet. Jowee ist ein Befreier der Klänge, Köpfe und Herzen. Echt sein und sich selbst zu vertrauen – das sind die Zutaten, um sich selbst und andere anzunehmen. So entsteht Freiheit und Frieden.

sMiLes beginnt mit einer Hommage an Abbey Lincolns „Throw it Away“ – ein Aufruf zum Loslassen, und zur Wahrheit. Danach entfaltet Jowee mit seiner gesamten instrumentalen Palette ein Universum aus 11 Tracks plus Bonusstück, musikalisch reisend durch imaginäre und reale Welten: von Cabo Verde, in die 52nd Street in New York, zu den Voodoo-Trommeln Haitis, bis hin zu kosmischen Echos einer Open-Mic-Session und vieles mehr. Jeder Ton spiegelt seine Philosophie „Trust The Note“ (den Tönen Vertrauen) wider - vom ersten bis zum letzten Klang des finalen Stücks „SHouLd I sMiLe?“, im Duett mit der preisgekrönten Vokalistin Dominique Fils-Aimé – ein wahres Juwel. Er zollt Roy Hargrove Tribut, erinnert an Wayne Shorter, verneigt sich vor Miles Davis – und bleibt dabei unverkennbar er selbst: niemals imitierend, stets schöpferisch neu.

„Miles lehrt uns, furchtlos zu sein, das Unvollkommene zu umarmen und dem Moment zu vertrauen“, sagt Jowee. „sMiLes setzt dieses Gespräch fort – eine Feier der Freiheit in ihrer reinsten Kunstform."

Regeln brechen, Räume öffnen
Manche Künstler verändern nicht nur die Musik – sie verändern, wie wir sie hören. Sie brechen Regeln, erfinden neue Sprachen und öffnen neue Räume. Jowee BasH! Omicil trägt diesen Funken in sich. sMiLes ist kein klassisches Tribute an die großen Wegbereiter: keine Nachahmung, kein Blick zurück. Es ist das, was passiert, wenn Freiheit das Kommando übernimmt und die Musik fragt: „Was kommt Jetzt?“ (Presetext)

Jowee Omicil ist ein unermüdlicher Grenzgänger, der immer wieder neue musikalische Welten erkundet. Keine Kategorie wird diesem Ausnahmekünstler gerecht – ein Saxophonist, Sänger, Pianist und Visionär, der sich von seinen haitianischen Wurzeln inspirieren lässt, um Musik zu schaffen, die nach Freiheit schmeckt und von einem mystischen Hauch aus Rebellion und Erinnerung getragen wird.

Geboren in Montréal als Sohn haitianischer Eltern, verbindet Jowee Omicil in seiner Musik seine Herkunft, Begegnungen, Reisen und Entdeckungen zu einem einzigartigen Ausdruck von Neugier und Authentizität. Voller Energie und Lebensfreude ist Jowee ein leidenschaftlicher Entertainer, der mit seinen Melodien und Grooves das Publikum begeistert. Seine Musik vereint die Freiheit des Jazz, die Tiefe des Gospels und pulsierende Beats, die überraschen, erfrischen und Kraft schenken – ein echter Energieschub für die Seele.

Sein aktuelles Album, Spiritual Healing: Bwa Kayiman Freedom Suite, ist inspiriert von der Vodou-Zeremonie des Bois Caïman von 1791, einem historischen Wendepunkt, der den haitianischen Sklavenaufstand und den Weg zur Unabhängigkeit einläutete. Diese unbändige Sehnsucht nach Freiheit bringt Jowee mit beeindruckender Virtuosität und grenzenloser Großzügigkeit auf die Bühne – eine elektrisierende Verbindung, die das Publikum mitreißt und inspiriert - sein Geheimrezept: kein Konzert gleicht dem anderen, so ist jedes eine eigene Premiere für sich selbst.

Von den Kirchenbänken seines Vaters über das Berklee College bis zu den Straßen New Yorks – Jowees musikalischer Weg wurde von Legenden wie Ornette Coleman und Roy Hargrove geprägt. Er hat mit Größen wie Tony Allen, Marcus Miller und André 3000 gearbeitet, war Master of Ceremony bei Quincy Jones' 85. Geburtstag in Montreux und spielte eine Rolle in Damien Chazelles Netflix-Serie The Eddy. Jowee Omicil ist ein echter Visionär, der seine Musik als Brücke zwischen Kulturen, Menschen und Emotionen versteht – und jedes Konzert zu einer Reise in eine Welt voller Freiheit und Überraschungen macht. (Pressetext)

Der mehrsprachige Multi-Instrumentalist Jowee Omicil – seine grösste Leidenschaft gilt dem Saxophon – begann seine musikalische Karriere in der Kirche seines Vaters, bevor er am Berklee College of Music in Boston studierte. Danach zog er nach New York, um seine Karriere als Musiker zu starten und sich mit Ornette Coleman zusammenzutun und Roy Hargrove als Teil seiner Band RH Factor zu begleiten. Nach Aufenthalten in Haiti und Venezuela liess er sich in Paris nieder, wo er bei dem Label Jazz Village unter Vertrag genommen wurde. Auf seinem neuen Album „Love Matters!“ hört man afrikanische Rhythmen, Klänge, die an Thelonious Monk erinnern, Melodien von Bach und Mozart, Elemente aus Nahost und sogar aus Asien, jamaikanische Beats, Funk-Bursts im Stil von Miles Davis, Gospel-Ekstase sowie den Elan eines Rappers. Man könnte meinen, diese Musik sei undefinierbar, weil sie so viele Elemente miteinander verbindet. Aber sie klingt eben einfach nach Jowee Omicil, dessen neues Album wie ein Selbstporträt in Bewegung klingt. (Pressetext)

Kann jemand, der im westlichen Wertekanon groß geworden ist, diese auf der Schnittstelle zwischen Sklaverei, Armut und der Sehnsucht nach Freiheit mühsam ausbalancierte Welt überhaupt verstehen, an die Jowee Omicil erinnern will? Dem prosaischen Infotext zufolge fasste der in Paris lebende, kanadisch-haitianische Multiinstrumentalist inmitten der Coronapandemie den Entschluss, seinen Vorfahren ein klingendes Denkmal zu setzen. Der 46-Jährige, der von Ornette Coleman lernte und in Roy Hargroves Band RH Factor spielte, benutzt für seine „Freedom Suite“ alles, was weht, bläst und rumpelt: Sopran-, Alt- und Tenorsaxofone, diverse Holzblasinstrumente, Klarinetten, Piccoloflöten und Kornette, von Keyboards, Percussion und Bass umschwirrt. So wächst aus 21 Sätzen voller haitianischer Voodoomystik behutsam ein Kunstwerk empor, das die spirituelle Macht eines langen, intensiven Exorzismus besitzt. Omicil will die Erde auf diese Weise von ihrer schlechten Atmosphäre reinigen. Eine berauschende, womöglich heilende Erfahrung für alle jene, die noch nicht verlernt haben, geduldig zuzuhören. (Reinhard Köchl, Jazz thing 155)