Als komponierender und auch als improvisierender Musiker interessiert mich besonders der fließende Übergang zwischen Komposition und Improvisation. Polyphones (mehrstimmiges) freies Musizieren im Kollektiv wird meistens von Saxophonquartetten (Quintetten) praktiziert und ist meiner Meinung nach eine typisch europäisch-eigenständige Strömung in der Entwicklung der improvisierten Musik..
Die Annäherung zur Komposition ergibt sich dadurch,daß die Notwendigkeit der Formentwicklung, an die Stelle der im traditionellen Jazz üblichen, zyklisch-repetetiven Muster tritt.
Ich habe im letzten Jahr Kompositionen für fünf Saxophone und Piano geschrieben, durchaus in sich geschlossene, eigenständige musikalische Szenen aus fünf Einzelstimmen- Klangräume in welchen wir uns auf das Abenteuer des spontan-kollektiven Komponierens einlassen. Florian Bramböck, Klaus Dickbauer, Christian Maurer, Gerald Preinfalk und Wolfgang Puschnig – fünf Musiker,die jeder für sich genauso wie mit Ihren diversen Bandprojekten und auch als „Saxofour“ aus dem vollen Reichtum musikalischer Konzepte schöpfen, ohne sich um oberflächliche Definitionen oder gar stilistische Einschränkungen zu kümmern. Genau das ist gemeint mit „Stream 5“ – das Zusammenführen von musikalischen Konzepten an Ihrer Wurzel. (Paul Urbanek)